Review Barbarian – Faith Extinguisher

  • Label: Doomentia
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Heavy Metal

Italien war jahrelang für antike Hochkultur, schöne Strände sowie Pizza und Pasta bekannt und wenn es um Metal ging, erschöpfte sich das Spektrum irgendwo zwischen Bands wie Lacuna Coil und (Luca Turilli’s) Rhapsody (Of Fire). In den letzten Jahren jedoch zeigten Truppen wie Forgotten Tomb, Aborym und Fleshgod Apocalyspe, dass Bella Italia durchaus auch eine hässliche, düstere Seite hat. Aus eben jenen obskuren Winkeln kommen auch BARBARIAN, die nach einer Demo und einem Split mit Bunker 66 nun mit „Faith Extinguisher“ ihr Debüt vorlegen.

Dabei geben sich die Italiener die größte Mühe, sämtlichen musikalischen Entwicklungen nach 1985 zu ignorieren. Hierbei liegt der Fokus allerdings nicht auf dem unsäglichen Glam dieser Zeit, oder dem Thrash, der sich damals gerade zu voller Größe aufzurichten begann. BARBARIAN beziehen sich vielmehr auf die Anfänge des Extreme Metal und dabei besonders auf die Schweizer Granden von Hellhammer bzw. Celtic Frost.
Denn ähnlich wie bei Tom G. Warrior und seine Mannen gibt es auch auf „Faith Extinguisher“ extrem dreckigen Heavy Metal, der immer wieder mit Elementen aus Black, Death und Thrash Metal versetzt ist. Doch damit genug des Vorgeplänkels und hinein in die Musik.

Mit dem Titeltrack beginnend, gibt es auf „Faith Extiguisher“ von Vorn bis Hintern kräftig auf die Mappe. Da ist zum einen „Fools Of Golgotha“, das extrem lässig rockt und damit deutliche Erinnerungen an Venom heraufbeschwört. Der Rest des Material bewegt sich hingegen eher in Gefilden, die an die NWOBHM erinnern, immer wieder durchbrochen von Riffs, die auch dem frühen Speed- und Thrash Metal gut zu Gesicht gestanden hätten.
Dazu kommt der Gesang, der bei BARBARIAN sehr an die schweizer Vorbilder erinnert, ab und zu aber auch nach Shagrat von Acid Witch klingt, der das Cover zu „Faith Exinguisher“ beisteuerte und sich mit seiner Band in ähnlichen musikalischen Gefilden herumtreibt.
„Crux Et Circenses“ fügt der Melange noch eine kräftige Portion Doom bei, was dem Album zusätzliche Abwechslung verleiht und auch in den Kontext passt, wie die Faust aufs Auge. Zudem gibt es mit „Total Metal“ einen Song, bei dem nicht nur der Titel programmatisch ist, sondern bei dem auch die Musik den Namen und damit die Grundidee von BARBARIAN widerspiegelt.

Wer Proto Extreme Metal im Stile von Hellhammer/ Celtic Frost und Venom mag, wird mit dem Debüt von BARBARIAN seine helle Freude haben. „Faith Extinguisher“ ist nichts für Freunde des modernen Metal, wer jedoch die letzten Darkthrone-Scheiben gut fand und lediglich den Punk-Faktor gern etwas weniger vordergründig gehabt hätte, kann hier bedenkenlos zugreifen.
Kurz: BARBARIAN liefern mit „Faith Extinguisher“ ein starkes Debüt ab, das hält, was es verspricht.

Wertung: 7.5 / 10

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