Review Bathory – Bathory

  • Label: Black Mark
  • Veröffentlicht: 1984
  • Spielart: Black Metal

Diese Stimme, diese Kälte, dieser Hass. Zum Zeitpunkt des Erscheinens fragten sich die meisten Metalhörer, was das für ein abscheulicher Krach sei, doch damals konnte man nicht vorhersehen, dass die Band um Quorthon Wegbereiter für ein ganzes Genre werden sollte.

Die nur 26 Minuten Musik werden mit einem atmosphärischen Intro eingeleitet, dass mit einem Grollen in das erste Lied übergeht. Passender kann man zu dieser Musik nicht eingestimmt werden, und „Hades“ offenbart schon die Gangart dieses Albums. Die Gitarre, die Stimme, alles dominiert in diesem Stile dieses Machwerk.

Mit „Reaper“ setzt der zweite Song gleich direkt hinterher und weiß noch mehr zu überzeugen. Der Gesang brennt sich in die Gehörgänge. Diese Bösartigkeit war zu der Zeit weder bei Venom, noch bei anderen Bands der etwas härteren Gangart zu finden. Vor allem bei den in den Liedern sich wiederholenden Einzeilern von Refrains ist die Aggression förmlich erdrückend zu spüren. Aber die jungen BATHROY wären nicht Bathory, wenn die Texte nicht ihren blasphemischen und antichristlichen Anteil hätten. Pure Provokation und doch der Grundstein für die lyrischen Ergüsse eines ganzen Genres. Die frühen Texte der Black Metal Bewegung Norwegens wurde hier maßgeblich geprägt und an sich merkt man, dass Bathory wirklich als Genreväter aufzuführen sind. Allein „Necromansy“ spiegelt textlich den puren Klischee-Satanismus wieder.

Gelungenes Herzstück mit eigenem Intro ist „Raise the Dead“. Ein Höhepunkt, nicht nur auf dem Album, sondern noch immer im ganzen Genre. Hier wirkt die eher maue Produktion perfekt eingesetzt und nirgends sonst ist Quorthon so eisig. Aber hier wurde auch der größte Minuspunkt schon aufgeführt. Die Produktion ist, wie es später im Genre Gang und Gebe wurde, wirklich nicht vom feinsten, und sehr gewöhnungsbedürftig. Ob es die Musik eher zerstört, oder ihr einen besonderen Charme gibt, lasse ich hier außen vor.

Im Endeffekt ist dieses Album 26 Minuten Avantgardismus. Schwärzer, hasserfüllter und böser als alles davor und wegbereitend für folgende eigene Werke und Bands wie Mayhem. In vielerlei Hinsicht damit ein bedeutendes Album und für Genre-Fans natürlich ein absolutes Muss.

(CB)

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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