Review Battleroar – Blood Of Legends

  • Label: Cruz Del Sur
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Heavy Metal

Epic Metal ist im Jahr 2014 zwar noch weit davon entfernt, das „nächste große Ding“ zu werden, wie es der Retro Rock gerade ist. Dennoch gibt es immer wieder zarte Zeichen dafür, dass diese Musik ihre besten Jahre eben noch nicht hinter sich hat – Manowars Ausverkauf hin oder her. Immerhin gab es in den letzten Jahren neben Reunions und vielversprechenden neuen Alben traditioneller Bands auch zahlreiche Neugründungen. Nicht wenige davon sind bei dem italienischen Spartenlabel Cruz Del Sur untergekommen. In deren Haus veröffentlichen auch die Griechen BATTLEROAR ihr viertes Album „Blood Of Legends“, das man am besten mit „von Liebhabern für Liebhaber“ zusammenfassen kann.

Denn „neu“ oder „überraschend“ ist wenig an der Musik von BATTLEROAR. Die Griechen präsentieren treibendes Drumming, klassische doppelte Gitarrenarbeit mit gelegentlich gegenläufigen Melodielinien und einen Sänger mit klarer Stimme und wechselnder pathetischer Intonation. Dieses klassische Paket wird gelegentlich aufgelockert durch den Einsatz einer Violine, die besonders in ruhigen Passagen zum Einsatz kommt („Chivalry“), manchmal aber auch mit flirrenden Klängen die aggressiven Parts unterstützt („The Curse Of Medea“). Das funktioniert auch deshalb so gut, weil Abmischung der verschiedenen Instrumente auf „Blood Of Legends“ wirklich sauber gelungen ist und jedes Instrument zu seinem Recht kommen lässt.

Die schnellen und treibenden Nummern wie „The Swords Are Drawn“ sind auf „Blood Of Legends“ in der Unterzahl. Wie oft in diesem Genre bewegt sich die Musik eher im Midtempo und lebt von ihren getragenen Refrains, die eine elegische Stimmung erzeugen („Exile Eternal“, Blood Of Legends“). Hier muss dann aber auch die Kritik ansetzen: Leider sind sich viele dieser Lieder in Aufbau und Melodieführung sehr ähnlich. Beim direkten Hören kann man, zumal als Fan der Musikrichtung, darüber sicher hinwegsehen. Besonders nachhaltig wird der Musikgenuss damit aber nicht. Es fehlen Wiedererkennungseffekte und Ohrwürmer, die Unterscheidbarkeit leider hör- und spürbar. Dazu trägt leider auch der Gesang bei, der etwas losgelöst über dem Rest der Musik schwebt und trotz erkennbarer Versuche, Abwechslung in den Klang zu bringen, etwas farblos bleibt. Davon gibt es natürlich auch Ausnahmen, wie den wirklich wuchtigen Refrain von „Valkyries Above Us“.

Insgesamt aber bleibt „Blood Of Legends“ ein absolut korrektes Album für die Fans dieses Genres.  Über den engeren, fast möchte man sagen: eingeschworenen Kreis der Liebhaber des Epic Metals hinaus werden sich BATTLEROAR aber zumindest auf diese Weise nicht durchsetzen können.

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Marc Lengowski

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