Review Bedemon – Symphony Of Shadows

  • Label: Svart
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Doom Metal

Wenn zwischen der Gründung einer Band und deren erster Veröffentlichung schlappe 32 Jahre liegen und es dann noch einmal sieben Jahre dauert, bis das Debütalbum das Licht der Welt erblickt, dann muss da schon was ganz Besonderes dazwischengekommen sein. Im Fall von BEDEMON waren es gleich zwei Hindernisse: erstens Pentagram (richtig, die US-Doom-Legende) und zum anderen der tragische Tod des Hauptsongwriters Randy Palmer 2002.

Doch der Reihe nach. Anno 1973 fanden sich einige junge Menschen zusammen, um von Black Sabbath und Horrorfilmen beeinflussten Doom Metal zu spielen. Der Name BEDEMON entstand aus der Zusammensetzung der Wörter Behemoth (andere Quellen behaupten es sei das Wort Bewitched gewesen) und Demon.
Kopf der Truppe war Randy Palmer, der Ende der 70er selbst kurz bei Pentagram aktiv war und von dort Bobby Liebling und Geof O’Keefe mit zur Band brachte. Einige der aufgenommenen Songs kursierten lange Zeit als Bootlegs, litten aber an wirklich grausiger Qualität. 1986 entstand das erste offizielle Demo „Invocation To Doom“. Da Pentagram aber bekanntlich 1985 und 1987 ihre beiden ersten LPs herausbrachten, konzentrierten sich Liebling und O’Keefe auf diese Band und BEDEMON verschwand in der Versenkung.
2005 erschien dann mit „Child Of Darkness“ eine Zusammenstellung alter BEDEMON-Songs, während man bereits Anfang des Jahrtausends mit den Aufnahmen zum Debüt begonnen hatte. Dies wurde zwar fertig geschrieben, doch 2002 verstarb Bandchef Palmer an den Folgen eines Verkehrsunfalles. So dauerte es weitere zehn Jahre, und damit fast 40 (!) Jahre ab der Gründung, bis nun das Debüt „Symphony Of Shadows“ das Licht der Welt erblickte.

Nach diesem kleinen Exkurs in die Bandgeschichte nun also zur Musik. Dass diese old school bis auf die Knochen ist, sollte niemanden verwundern, waren die beteiligten Musiker doch zugegen, als Old School erfunden wurde, soll heißen, gerade das neueste, heißeste Ding der Szene war. Das hier Gebotene ist klassischer Doom in seiner reinsten Form – langsam und leidend. Vergleichsgrößen bzw. Einflüsse sind ganz klar Pentagram, Black Sabbath und Candlemass.
Zwei Details stechen hervor: Der Gesang von Craig Junghandel und das phantastische Gitarrenspiel Randy Palmers. Die hier gebotenen Riffs sind Heavy Doom vom Feinsten. Das Gitarrenspiel ist durchgängig flüssig und feinfühlig und die sehr gefühlvollen Soli unterstreichen die Düsternis der Textpassagen wunderbar. Der Gesang schwankt zwischen geflüsterten Passagen, Sprechgesang, zitiert Ozzy, driftet gelegentlich ins Psychedelische und findet seinen Weg zurück zu bekannten Doom-Phrasierungen.
Zusätzlich ist „Symphonie Of Shadows“ recht abwechslungsreich geraten. Straighte Rocknummern wechseln sich mit klassischem Doom ab und Ausflügen in psychedelische Bereiche wird harter Rock entgegengestellt.

Dass BEDEMON auf den Retro-Zug aufspringen wollen, kann man ihnen sicher nicht vorwerfen. Vielmehr liefern die Herren mit ihrem Debüt, und wohl auch einzigen Album, einen wunderbaren Tribut an den verstorbenen Bandchef ab und schaffen geleichzeitig einen kommenden Klassiker, oder doch zumindest ein Referenzwerk, der Doom-Szene.

Anspieltipps: „Lord Of Desolation“ und „Godless“

Wertung: 8 / 10

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Ein Kommentar zu “Bedemon – Symphony Of Shadows

  1. Bin seit ewigen Zeiten Black Sabbath -Fan ,Leider kenne ich erst seit kurzem Bedemon .Symphony of shadow ist für mich der absolute oberhammer!!

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