Review Bite The Bullet – Wheels

  • Label: Target
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Rock

Fragt man die drei Herren von BITE THE BULLET danach, welchem Genre sie sich zugehörig fühlen, so bekommt die simple Antwort Fuzzy Rock’n’Roll beziehungsweise Fuzzrock. Was man sich darunter vorstellen kann, haben die Dänen bereits auf einer EP und dem selbstbetitelten Debüt unter Beweis gestellt.

Mit „Wheels“ wurde bereits im Jahr 2015 das zweite Album des Trios veröffentlicht und anschließend auf ausgiebigen Konzertreisen präsentiert. Insgesamt gibt es auf dem aktuellen Output elf Songs mit einer Gesamtspieldauer von knapp 37 Minuten zu hören. Stilistisch bewegt sich die Band dabei entlang diverser Strömungen aus der Rockgeschichte, sodass man von einer Mischung aus melodischem Hard Rock, ein wenig Glam Rock und einer Prise Psychedelic Rock sprechen kann. Einflüsse wie David Bowie, Howlin Wolf, Uriah Heep oder gar The Doors lassen sich natürlich nicht verschweigen, jedoch wirkt „Wheels“ keineswegs altbacken, sondern kommt in einem modern produzierten und sehr frischen Gewand daher. Man erkennt einfach sofort, dass BITE THE BULLET hier nicht versuchen, die Künstler einer vergangenen Ära nachzuahmen, sondern dass sie ihren ganz eigenen Weg und Stil verfolgen.

Gibt man dem Album die nötige Zeit und widmet man sich völlig der Musik, fallen einem beim Hören immer wieder kleine Nuancen auf, die jeden Song auf seine Weise speziell machen. Da wäre zum Beispiel gleich zu Beginn das von Christian Norup mit einem schönen Basslauf eingeläutete „Desire“, welches sich im weiteren Verlauf immer mehr zu einer richtigen Groove-Nummer steigert. Das folgende Titelstück „Wheels“ hingegen wechselt gekonnt zwischen schwungvollen und verträumten Momenten, die einfach zum Fallenlassen einladen. Richtig ruhig und zurückhaltend wird es bei „Road To Redemption“ und auch das folgende „Something New“ überzeugt durch seine wunderbaren Orgelparts ähnlich wie das später auf dem Album vorhandene „Go For A Ride“. Den stärksten Song der Scheibe stellt jedoch „What Am I Doing Here“ dar. Langsam, gefühlvoll und bedächtig baut sich das Stück immer wieder neu auf und überzeugt nicht nur durch die gelungene Gitarrenarbeit von Paw Eriksen, sondern auch durch den sehr dezenten Gesang von Thomas Storgaard Christiansen.

Wenn man tatsächlich Kritik an „Wheels“ üben möchte, dann könnte man anbringen, dass ganz am Ende doch ein wenig der Schwung fehlt, den die Band vor allem Live rüberbringt und das es dem Album vielleicht gut getan hätte, wenn noch ein oder zwei schnellere Nummern vorhanden gewesen wären. In diesem Falle ist es jedoch Jammern auf einem hohen Niveau.

BITE THE BULLET haben mit „Wheels“ eine schöne Hommage auf die Rockmusik vergangener Jahrzehnte hervorgebracht und dabei ihr völlig eigenes Gefühl in jeden der Songs gepackt, sodass zu hoffen bleibt, dass die drei Herren aus Kopenhagen noch viele Jahre ihren Weg gehen werden.

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Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Christoph Ilius

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