Review Black Hawk – A Mighty Metal Axe

  • Label: Pure Underground
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Heavy Metal

Puh – Erleichterung stellt sich ein, als nach dem ersten Hördurchgang klar wird, dass „A Mighty Metal Axe“ bei weitem nicht so stumpf ausgefallen ist, wie dies der Titel und das Cover der neuen Scheibe von BLACK HAWK auf den ersten Blick suggerierten. Zwar versteckt sich hier auch kein kompositorisches Ungeheuer, aber die Schleswig-Holsteiner, die 1981 gegründet sich tatsächlich als Urgesteine bezeichnen dürfen, haben doch ein recht unterhaltsames Stück Musik aufgenommen, das in Sachen Innovation wohl keinen Blumentopf gewinnt, aber eben trotzdem frisch und authentisch klingt.

Nach einem nur mäßig spannenden aber zumindest stimmungsvollen Intro stellen BLACK HAWK mit dem Opener „Fear“ die Weichen für alle kommenden elf Songs. Man hat sich seit den Gründungstagen dem klassischen Heavy Metal verschrieben und wenig verwunderlich ist dies auch bei „A Mighty Metal Axe“ so geblieben; man rockt also schwermetallisch im Namen von Bands wie Omen, Metal Church, Saxon (und diversen anderen Vertretern der NWoBHM) und hat zu diesem Unterfangen ein warmes, transparentes Soundgewand verpasst bekommen. Zu diesem passt die ebenfalls warme, ohne Falsett-Exzesse auskommende Stimme von Sänger Udo Bethke, der mir ziemlich gut gefällt. Tja, und dergleichen ausgestattet nimmt die Band die große Axt in die Hand und holzt sich durch besagten elf Songs, die in gewisser Hinsicht die Atmosphäre einer dörflichen Metal-Disko ausstrahlen: leicht muffig, aber unverschämt ehrlich.

Es erübrigt sich im Grunde, einzelne Stücke herauszugreifen – alle eint ein gewisser Hang zum Riff-Minimalismus und die Refrains tendieren mit ihren häufig eingesetzten Shout-Chören dazu, die Faust-gen-Himmel-Attitüde bisweilen etwas überzustrapazieren. Die Geschwindigkeit bewegt sich zumeist im Mid-Tempo-Bereich (lediglich „Heroes“ gibt ein bisschen mehr Gas), mit „Skills Of Arabia“ gibt es auch ein reines Instrumentalstück (das wenige Akzente setzt und ein wenig überflüssig wirkt) und in „Venom Of The Snake“ sowie in „FashionVictim“ gibt es glasklare Akustikgitarren; letzteres Stück ist dabei eine richtig witzige Rocknummer geworden, mit einer ungemein legeren Strophenmelodie und einem fast schon nihilistischen Touch – aber den tragen ja die meisten „Modeopfer“ mit sich herum.

Kurz und gut: „A Mighty Metal Axe“ zeigt BLACK HAWK als traditionsbewusste und traditionsverpflichtete Band, die aus ihrer Altbackenheit eine Tugend macht. Das Ergebnis ist eine ehrliche und unprätentiöse Heavy-Metal-Scheibe, die Ideen zu bieten hat, die seit einigen Jahren schlicht zum Kulturgut der Szene gehören, die hier aber streckenweise großen Spaß machen. Genre-Fans können die CD nahezu bedenkenlos kaufen.

 

Wertung: 6.5 / 10

Publiziert am von Manuel Förderer

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