BLIKSEM, belgisch für „Blitz“, wollen genau wie ein solcher in die Szene einschlagen. Helfen soll dabei ihr neues Album „Gruesome Masterpiece“, das mit nicht wenigen Vorschusslorbeeren als Hypothek daherkommt. Zehn Tracks und eine Spielzeit von gut 50 Minuten haben die Belgier, um die Hörerschaft für sich zu gewinnen.
Als allererstes springt einen die Stimme von Sängerin Peggy Meussen an, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn der Gesang ist auf „Gruesome Masterpiece“ stark in den Vordergrund gemischt, was ihn recht prominent im Klang von BLIKSEM platziert. Zu Recht, wie man schnell feststellt, den die Dame kann in den schnellen Thrash-Parts brüllen, also ob es kein Morgen gäbe und zugleich während der groovigeren Heavy-Metal-Passagen sehr rockig singen. Am deutlichsten wird dieses Wechselspiel während „KYWAS“, welches diese Unterschiede sehr gut herausarbeitet.
Eher verspielt und melodisch präsentiert sich hingegen der Opener „Crawling In The Dirt“, der an Truppen wie Christian Mistress und teilweise sogar an (alte) Baroness erinnert. Auch The Sword sind eine veritable Referenz, da bei BLIKSEM, ähnlich wie bei den Amerikanern, Thrash und klassischer Heavy Metal die Basis des Sounds bilden. Dementsprechend bietet „Gruesome Masterpiece“ auch das gesamte Spektrum des Metalsounds: flotte Kracher wie „Fucked Up Avenue“, Midtempo-Stampfer („The Hunt“), einige Doom-Elemente („Morphine Dreams“) und die Halbballade „Mistress Of The Damned“.
Verpackt ist das Ganze in einen Sound, der an den notwenigen Stellen klar genug ist, um die Feinheiten in der Gitarrenarbeit deutlich werden zu lassen, sonst aber genug Dreck transportiert, um den dunklen Anstrich von „Gruesome Masterpiece“ zu unterstreichen. Zudem klingen BLIKSEM immer druckvoll, aber nie überproduziert, sodass der Hörer die unbändige Energie der Truppe genießen kann.
Ob „Gruesome Masterpiece“ nun schon der ganz große Wurf ist, darf zumindest angezweifelt werden. Klar ist aber, dass BLIKSEM sich mit diesem Album im Gehör vieler Menschen festsetzen werden und hier einen starken Silberling eingespielt haben.
Wertung: 7 / 10
9. März 2016 Christoph Emmrich