Review Blood Red Throne – Altered Genesis

  • Label: Earache
  • Veröffentlicht: 2005
  • Spielart: Death Metal

Norwegen, ein Land das besonders durch Bands wie Darkthrone, Satyricon oder Emperor hervorsticht – doch eben letzterer Band haben wir nun dieses Stück US Death Metal mit dem Namen „Altered Genesis“ zu verdanken. Um genauer zu sein dem Herren Tchort (Terje Vik Schei) der früher bei Emperor spielte und nun nebenbei seine Brötchen noch bei Green Carnation und Carpathian Forest bäckt.Seine Kollegen sind aber nicht weniger faul, so spielt Død (Daniel Olaissen) ab und zu bei Satyricon mit wenn da mal wieder einer an der Gitarre ausfällt und Bernt A Moen spielt ebenfalls bei Green Carnation. Aber kommen wir nun zum eigentlichen Thema, wie eine norwegische Formation Namens BLOOD RED THRONE versucht die Genese zu verformen – „Altered Genesis“.

Das ganze Spektakel wird äußerst unspektakulär eingeleitet, mit einem Intro das 2:40 lang ist und es absolut nichts musikalisches zu hören gibt – stellt euch einfach den Anfang von „Hell Awaits“ vor, mischt es den mit Klängen aus einer Stahlindustrie und fügt ab und zu komische Schreie ein, schon habt ihr euer Intro. Doch dann werden schlagartig die Pforten zur Unterwelt mit „Incarnadine Mangler“ geöffnet. Hier wird ohne Gnade geknüppelt und was die Vocals anbetrifft hätte man keinen besseren finden können als Mr. Hustler (Flemming Gluch) – der junge rülpst als wär er vom Gehörnten besessen (ich meine nicht Glen Benton damit)! Manchmal mag einem die Musik doch recht durcheinander vorkommen beziehungsweise fehlt dann und wann der rote Faden, doch eigentlich versuchen BLOOD RED THRONE hier nur Abwechslung zu bieten die Genre-Kollegen so noch nicht darboten. Besonders verspielte Passagen beeindrucken den anspruchsvollen Konsumenten doch sehr wie z.b. bei „Eye-Licker“ – Bangfaktor 10!
Jeder in der Hartwurstfraktion kommt hier auf seine Kosten, auch die es wirklich extrem hart mögen – „Flesh To Destroy“ lädt mit schnellen Drumsalven ein, die Gitarren steuern dann noch möglichst schnelle Riffs dazu und Mr. Hustler rülpst mal wieder seinen infernalen Brei zusammen. Schade an diesem Album ist, dass es wirklich keine Pausen gibt und hier immer nur geknüppelt wird. Dem Einen mag’s gefallen, dem Anderen dann eher nicht. Auch die Produktion, die zwar schön druckvoll ausgefallen ist, hat ihre Mängel – denn wenn es schon diabolisch klingen soll, sollte der Sound einfach nicht so klinisch wirken. Ich kann mir auch meist kaum vorstellen wie jetzt Mr. Hustler mit Tchort und Død da zusammenspielt, die Stimme klingt einfach zu nah im Gegensatz zu den anderen Instrumenten.

Am Ende bleibt eigentlich nur zu sagen, dass sich BLOOD RED THRONE wohl kaum vor Death Metal Kollegen aus Schweden, Polen und England verstecken müssen. Doch könnte man sich doch ruhig mal nach der neuen Dies Irae („Sculpture Of Stone“) orientieren, die unheimlich fett produziert wurde und kein bisschen steril klingt. Schade.. wirklich Schade, denn die Norweger haben es auf dem Kasten. Doch die unklaren Songstrukturen, eine Produktion die Mängel vorweist und das Fehlen eines roten Fadens erschweren dem Zuhörer den Zugang schon sehr. Deshalb sollten sich BLOOD RED THRONE vielleicht das nächste Mal länger im Studio verbarrikadieren bevor sie den Death Metal Thron blutrot vollkleckern wollen.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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