Review But We Try It – Dead Lights

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Thrash Metal

Das gibt’s doch gar nicht! Schon wieder so eine Band, bei der ich mich fragen muss, was sie bei der Auswahl ihres Bandnamens geraucht haben. Also, für mich klingt BUT WE TRY IT so, als müsse davor „We Can’t Do It“ oder etwas ähnlich geartetes stehen müsste. Ob dem wirklich so ist, versuchte ich alsbald herauszufinden. „Dead Lights“ heißt die erste Scheibe der Wuppertaler, und so schlecht kann sie eigentlich schon gar nicht sein, sonst wäre man wohl nicht bei Massacre Records gelandet.

Sehr schön ist es immer, wenn Erwartungen nicht unterboten, nicht nur erfüllt, sondern sogar übetroffen werden: Denn BUT WE TRY IT haben auf ihrem Debut-Album bereits einen eigenen,äußerst gefälligen Stil gefunden, der sich entsprechend den Angaben der Band zwischen schnellem Thrash und Metalcore befindet. BUT WE TRY IT setzen zwar durchaus auf corelastiges Riffing, verzichten aber fast komplett auf Breakdowns, was dem Fluss der Lieder sehr gut tut und für die Songwriting-Qualitäten der Nordrhein-Westphäler spricht. Eher sind es geschickte Tempo-Variationen, melodische Riffs und nette Grooves, mit denen die Lieder abwechslungsreich gehalten werden. In der Summe kommen dabei einige echt eingängige Lieder raus: „Bloodritual“ setzt auf thrashige Strophen, und einen gut nach vorne gehenden Refrain, der außerdem ein eingängiges Hook innehat. „Embracing Darkness“ hingegen glänzt durch eine klasse Melodieführung, zeigt außerdem einige derzeit im Metalcore sehr beliebte Tapping-Einlagen. In „City Of Ghosts“ ist es die Gitarrenarbeit, mit der BUT WE TRY IT den Karren aus dem Feuer holen. Der Titeltrack, der das Album abschließt, ist im Prinzip ein Midtempo-Metalcore-Lied, das ebenfalls auf ganzer Linie überzeugt. „The Gift And The Curse“, das dritte Lied auf der Platte, könnte man als Highlight auf „Dead Lights“ bezeichnen: Hier regiert wiederum das Midtempo, welches BUT WE TRY IT zwischenzeitlich ganz drosseln, was für einen guten Headbang-Effekt sorgt. Die Hardcore-Einflüsse kommen schließlich in „The Great Disaster“ mit Gang-Vocals und schnellem Schlagzeugspiel nochmal voll durch. Der cleane beziehungsweise zweistimmig gesungene Refrain passt da voll ins Schema.

Sollte ich jetzt einige Lieder noch nicht angesprochen haben, liegt das nicht daran, dass sie qualitativ zurückstehen, sondern einfach daran, dass ich irgendwann zum Schluss kommen muss. Was BUT WE TRY IT hier abgeliefert haben, ist einfach eine Klasse Debüt-CD, die nur das Beste aus Thrash und Core zu einer homogenen Mischung vereint und sich erfreulicherweise niemals an die Niederungen letzteren Genres anzubiedern versucht, sondern (zumindest mich) mit seiner Eigenständigkeit beeindruckt. Dass „Dead Lights“ zwar absolut hochkarätig, aber dennoch nicht begeisternd ist, verhindert eine höhere Wertung – so bleiben starke acht Punkte am Ende stehen.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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