Review But We Try It – A Twisted Sanctuary

Vor gut zweieinhalb Jahren legten die Wuppertaler BUT WE TRY IT ein überzeugendes Debüt namens „Dead Lights“ vor, das eine Mischung aus Metalcore, Melodic Death und Thrash Metal darstellte und zwar keine großen Innovationswunder bot, aber doch innerhalb der Album-eigenen Grenzen abwechslungsreich und kurzweilig war. Das zweite Album der Band heißt „A Twisted Sanctuary“…

…und beim einmaligen Durchhören fällt auf, dass BUT WE TRY IT die letzten 30 Monate genutzt haben, um sich weiterzuentwickeln. Von Metalcore kann nicht mehr die Rede sein – vielmehr fährt das Quintett eine Mixtur aus Groove und Modern Metal auf, die gelegentlich sogar um eine symphonische Note bereichert wird. Das beste Beispiel ist das im Midtempo gehaltene „Pretender To Your Throne“: Zu druckvollen Rhythmus-Gitarren gesellen sich hier melodische Einsprengsel, die in einen hymnischen Clean-Refrain gipfeln – die dezent im Hintergrund eingesetzten Keyboard-Flächen veredeln das Ganze. BUT WE TRY IT können aber auch schneller: Das gnadenlos nach vorne preschende „Lose Control“ und „Detachment“ lassen sich an dieser Stelle anführen.

Sehr gut gefällt, dass BUT WE TRY IT anstatt auf Breakdowns inzwischen auf hymnische Refrains und viele feine Soli setzen, die ein ums andere Mal Ohrwurm- und sicher auch großes Live-Potenzial haben: So ist es etwa in „Through The Peril“, in „Promises“ oder „The Remedy“, das mit einem grandiosen Sing-Along glänzen kann. Das größte Risiko, nämlich sich durch durchschnittlichen Clean-Gesang selbst zu disqualifizieren, haben BUT WE TRY IT so gekonnt neutralisiert.

Das einzige Manko von „A Twisted Sanctuary“ ist, dass man die Lieder zugunsten der Refrains meist erheblich ausbremsen muss. Ein, zwei Songs mit durchgängig hohem Tempo hätten dem Gesamtbild sicher gut getan. Auch so lässt sich jedoch sagen, dass das neue Album von BUT WE TRY IT eine erstaunliche Vielfalt beweist, sich in keine Schublade stecken und nicht mal wirklich einem Genre fest zuordnen lässt, da die Band viele verschiedene Einflüsse auf gekonnte Weise vereint. Dass das Album keine Begeisterungsstürme auslöst, lässt sich locker verschmerzen.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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