Review Code_Red – The Colourful Red

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2004
  • Spielart: Thrash Metal

Nach „Nightmare“ ist „The Colourful Red“ bereits das zweite Album der jungen oberfränkischen Band CODE_RED. Optisch hat man gleich mal einen ganz neuen Weg eingeschlagen und wartet mit einem sehr ansprechendem Coverartwork und Bookletdesign auf, ist auch mal was anderes. Vor allem für eine Eigenproduktion sehr gelungen, so könnten auch Labelveröffentlichungen aussehen!

Musikalisch hat man seinen Stil etwas verfeinert, die Hardcore-Einflüsse sind zwar weiterhin deutlich vorhanden, wurden in den letzten Jahren aber merklich zurückgeschraubt. Stattdessen bekommt man hier groovenden und eher langsameren Thrash Metal geboten, der ein ums andere mal den den Stil von Pantera oder Megadeth erinnert. Dabei pendelt man ständig zwischen Tradition und Moderne, was doch eine gute Mischung ist.
Wie gleich der Opener „One Second Silence“ klar macht, würzen Code_Red ihren Thrash Metal mit vielen Melodien und Harmonien und erschaffen damit größtenteils direkte und eingängige Stücke. Den ersten Höhepunkt des Albums stellt „Tomorrow“, das zwischen ruhigen Akutsikgitarrenstellen und melodischen Strophen mit klasse Refrain pendelt. Das gerade mal zweieinhalbminütige „Dark Sun“ ist so ein typischer Kandidat für denregelmäßigen Auftritt im Liveprogramm, ein absolut headbangtauglicher Riff und dazu noch ein mitsingtauglicher Refrain, toll! Mit „Shades Of Red“ bekommt man hier sogar noch ein schönes Akustikgitarrenstück, das komplett ohne Gesang auskommt.Hätte ich von der Band ehrlich gesagt nicht erwartet, bin positiv überrascht!

Der ein oder andere weniger überzeugende Track findet sich hierauf trotzdem noch, „The Edge“ etwa klingt ziemlich austauschbar. Jetzt müssen sich die Jungs nur noch etwas mehr Eigenständigkeit zulegen, seit „Nightmare“ ist da ja schon ein gutes Stück dazugekommen, aber manche Parallelen sind halt doch noch arg auffällig. So etwa der Grundriff von „Tell Me“, der doch ganz stark vom Megadeth-Klassiker „Symphony of Destruction“ ausleiht. Einer meiner Kritikpunkte am Debüt war auch der Gesang, und hier hat man sich auch merklich gebessert. Markus ist nun variabler mit seiner Stimme, singt mehr und melodischer und hat das eintönige Hardcore-Geschreie erfreulich reduziert.
Am Sound gibt es hier absolut nichts auszusetzen, man hat eine klare und druckvolle Produktion hingekriegt, die absolut nicht auf eine Eigenproduktion schließen lässt und höchst professionell klingt, Respekt!

Code_Red befinden sich auf dem absolut richtigen Weg. Ein etwas schnelleres Stück zur Auflockerung zwischendurch hätte zwar nicht geschadet, aber mal sehen, was das dritte Album bringt. Ich sehe hier genug Potential für noch mehr Steigerung und bin zuversichtlich, das das auch so kommen wird!

Für lohnende 9,99 Euro kann man sich die CD (sowie den Vorgänger und Shirts) auf www.code-red.info bestellen.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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