Review Dignity – Project Destiny

  • Label: Napalm
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Hard Rock

DIGNITY sind eine neue Melodic Rock-Truppe, die sich um den Ex-Edenbridge-Schlagzeuger Roland Navratil gesammelt hat. Dieser gründete die Band gemeinsam mit Keyboarder Frank Pitters, der zusammen mit Bassist John Boy Bastard und Gitarrist Martin Mayr bei der österreichischen Underground-Heavymetal-Kappelle Invictus spielte. Einen passenden Sänger fand man mit Jake E. aus Schweden.

In dieser Besetzung machte man sich schließlich in Wien an die Aufnahmen des Debütalbums „Project Destiny“, dessen neun Tracks (acht Eigenkompositionen und ein Coversong) nun auf die Musikwelt losgelassen werden.

Der Titeltrack eröffnet den 42-minütigen Silberling mit bombastischen Chören und einer leicht dumpfen Produktion, wartet aber mit einem Ohrwurm-Refrain auf. Mit „Arrongance And Rapture“ folgt sogleich das erste Highlight: Eine kraftvolle, aber auch atmosphärische Melodic Rock-Nummer mit packenden Gitarrenlicks, perlendem Piano und majestätischem Chorus. Auch wenn Sänger Jake E. ein wenig ausdruckslos daherkommt, so leistet er sich immerhin keine Fehltritte in Form von hohem Powermetal-Gekreische oder Pseudo-Growls. Die Instrumentalfraktion tritt sehr gut aufeinander abgestimmt auf, der Soundteppich ist sehr fein gewebt, die Kompositionen schlüssig, gelegentlich ein wenig verspielt, aber nie aus dem Genre-Korsett ausbrechend. Es tut gut, dass DIGNITY nicht versuchen, alle Rekorde zu brechen: Ganz egal ob Geschwindigkeit, Bombast oder Emotionalität, alles findet man genau in den richtigen Portionen und im richtigen Moment. Keyboarder Frank Pitters erfreut das Ohr mit einigen schönen Sounds, die dem Material der Platte zusätzliche Klasse verleihen. Auf der Suche nach Anspieltipps stolpert man neben dem schon erwähnten „Arrogance And Rapture“ im späteren Verlauf über das packend-kompakte „Inner Circle Sympathy“ sowie „Inner Demons“, dessen Uptempo-Refrain lang im Ohr bleibt. Am Ende der Platte findet sich mit „Don’t Pay The Ferryman“ noch ein Chris De Burgh-Cover, das sich – abgesehen von den prototypischen Akkord-Gitarrenriffs – nicht sonderlich vom Original entfernt. Eine nette Metalversion des Radiohits, mehr nicht.

Insgesamt ist „Project Destiny“ ein guter Erstling ohne echte Patzer. Was DIGNITY allerdings noch fehlt, ist ein eigener Stil, der sie von der Masse der Veröffentlichungen in diesem Genre abhebt. Für die kurze Spielzeit mit nicht einmal 40 Minuten an selbst komponiertem Material gibt es einen halben Zähler Abzug.

Wertung: 7 / 10

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