Review Eighteen Visions – Vanity

Eighteen Visions also. Nachdem der mittlerweile fast legendäre New Metal quasi ausgerottet wurde und nun vor den Trümmern seiner selbst steht, blüht der Hardcore bzw Metalcore neu auf. Die Blüte der so genannten „Neuzeit des Metal“ spülte neben vielen alten Vertretern auch neue Talente an Land, die im Grunde zwar schon länger am Ball sind, doch nun die volle Gunst der Gelegenheit haben, ihr musikalisches Können unter Beweis zu stellen. Eighteen Visions stammen aus dem sonnigen Orange County in Kalifornien und gehören zu den vielen anderen harten Kapellen dieser Gegend. Bereits ein halbes Jahrzehnt vor ihrem Durchbruch verdienten sich die vier ihre Brötchen mit ausgedehnten Touraktivitäten mit mehr oder weniger namhaften Kollegen aus ihrer Umgebung und bannten Low Budget einen Haufen Songs in Eigenregie auf Plastik. Also nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die Combo um Frontschreihals James Hart nach so konsequenter Bemühung endlich auf den großen Bühnen breitmacht und ihre Musik weltweit in ausgewählte CD-Spielern platziert.

„Vanity“ heißt ihre mittlerweile dritte Auskopplung aus dem Hause Roadrunner. Insider dürften allein an der Plattenfirma klar deuten, in welche Richtung sich die musikalische Vollkommenheit des Quartetts hinbewegt. Und ja: Hier herrscht ein Dauerinferno von tosender Gitarrendistortion und ekstatischem Shouting. Und auch im Chaos dessen greift die ordnende Hand ein und unterbricht die aufgewühlte Situation, klare Gesangsparts lösen die Minuten des Dauerfeuers ab und James Hart vollzieht fast wie beim Schauspiel Emotionsübertragung an den Hörer, was im Anschluß nahtlos in stampfende Wut in Form von Doublebass und Shouting übergeht. „Fashion Show“ oder das erfolgreiche „You Broke Like Glass“ sind Beispiele, die aus dieser Beschreibung hervorgehen. Leicht balladesk wird Rausschmeißer „Love in Autumn“, dessen Titel im Grunde nichts anderes vermuten lässt oder auch gerne mal leicht elektronisch-akustisch bei „A Short Walk Down A Long Hallway“. Ausgeglichen und nahezu in den Hintergrund verschoben werden diese kleinen Ausflüchte von Brechern wie „I Don’t Mind“ oder das aggressive „Georgeus“, die wiederholt reichlich Riff-Distortion und Aggro-Shouting nach delikater Hardcore-Rezeptur bieten.

Und auch nach diesem Album tanzt der Pit nach der Eighteen Visions Pfeife. Mit ihrem unverkennbar wuchtigen Sound und der richtigen Dosierung an Melodie erschufen die achtzehn Visionen ein Album, das dem modernen Hardcore einen ordentlich Tritt nach vorne gab. Zweifellos eines der führenden Alben der heutigen Hardcore Szene. Hut ab!

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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