EVOLVE IV ist eine amerikanisch-englische Kooperation der Songwriter Michael Eager und Peter Matuchniak. Mit „Decadent Light“ veröffentlichen die beiden ihr Debütalbum, auf dem sie von Jim DeBaun am Bass und Paul Sheriff am Schlagzeug unterstützt werden. Musikalisch möchten sie leicht progressive Klänge, die an die großen Vorbilder der Siebziger erinnern, mit moderneren Bands wie Coldplay und Radiohead verbinden.
Herausgekommen sind bei diesem Experiment elf Songs in der Schnittmenge zwischen Rock und Pop. Außerdem erinnern einige Passagen an Jamrock-Gruppen wie Umphrey’s McGee und auch ein paar Folk- und Country-Anklänge lassen sich vernehmen. Nach Radiohead und Konsorten tönt das hier allerdings überhaupt nicht.
Die Produktion der Platte kommt charmant oldschoolig daher, auf außergewöhnliche Produktionsgimmicks hat die Band zugunsten eines warmen, analog klingenden und organischen Sounds verzichtet. Freunde der leicht verwaschenen Studioaufnahmen aus den Siebzigern werden sich also freuen.
Das Songmaterial an sich fällt nett, aber irgendwie auch unaufdringlich aus. Hier einmal eine schöne Gesangsmelodie, da eine lockeres Gitarrensolo, dahinter unaufgeregtes Bass- und Schlagzeugspiel. Ab und zu versucht Gastsängerin Tali Azerad mit ihren souligen Backgroundvocals Atmosphäre aufzubauen, aber es will nicht so recht gelingen. Einige Songs stechen durch den Einsatz von Saxophon, Flöte und Violine hervor. Sie sind schöne Farbtupfer in einem Album, das durchgehend zwar ganz gut unterhält, dabei aber irgendwie farblos, gleichförmig und über weite Strecken uninspiriert ist. Der Gesang von Michael Eager geht zwar technisch in Ordnung, dennoch schafft er es nicht, mit seiner Stimme Emotionen zu wecken.
Übrig bleibt letztendlich ein durchschnittliches Werk, dass sich gut als Hintergrundmusik oder zum Nebenbeihören eignet. Mehr leider nicht.
Wertung: 5.5 / 10
6. April 2013 Sebastian Mack