Review Fury In The Slaugherhouse – 30 – The Ultimate Best Of Collection

30 Jahre als Band aktiv zu sein, das schaffen nur wenige und mit der zunehmenden Schnelllebigkeit des Musikgeschäftes werden es wohl auch in Zukunft immer weniger werden, die diesen Meilenstein erreichen. Umso schöner, wenn man mit einer Truppe ein solches Jubiläum feiern kann, wie jetzt mit FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE – am besten mit „30 – The Ultimate Best Of Collection“, die zu diesem Anlass veröffentlicht wird.

Diese birgt auf drei CDs 38 Songs mit über zweieinhalb Stunden Spielzeit und deckt damit die lange Karriere von FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE sauber ab. Auf den ersten beiden Silberlingen finden sich Tracks, die das bisherige Schaffen der Truppe nachzeichnen, natürlich inklusive „Every Gerneration Got Its Own Disease“. Dieser Song begeisterte nicht nur bei seiner Veröffentlichung die Kritiker, sondern eröffnet auch die rund zweistündige Werkschau, die den Kern von „30 – The Ultimate Best Of Collection“ bildet. Ebenso vertreten sind alle zwölf von der Band veröffentlichten Singles, von „Time To Wonder“ (1988) über „Radio Orchid“ (1993) und „Hello And Goodbye“ (1996) bis „Are You Real?“ (2000) und zudem Stücke von (fast) allen Alben, die die Truppe zwischen 1987 und 2008 veröffentlichte. Zusätzlich gibt es im Booklet einige alte Bandfotos zu bestaunen, die die Musik illustrieren, auch wenn man hier noch etwas ausführlicher hätte zu Werke gehen können.

Neben diesem umfassenden Blick zurück bietet „30 – The Ultimate Best Of Collection“ aber auch einen Ausblick in die Zukunft. Denn CD Nummer 3 beinhaltet unter dem Titel „The Last Order“ eine gut halbstündige EP mit sechs neuen Kompositionen und zwei Remixes. Das spannende an dieser Scheibe ist, dass FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE auf ihr so klingen, als hätten sie nach ihrer Abschiedstournee 2008 überhaupt nicht aufgehört, sondern einfach weitergemacht. Die Band begibt sich stilistisch wieder in die 90er, also ihre erfolgreichste Schaffensphase, als ruhigere Töne im Vordergrund standen und blicken mit „30 (It’s Not Easy)“ beispielsweise auf den Tod von David Bowie zurück. „My Personal Everest“ erinnert an Zeiten von „Mono“ (1992), wohingegen „Love Has Gone Home“ fast schon eine reine Americana-Ballade geworden ist. Radiohit-Potenial entfaltet „The Last Order“ und „Dance On The Frontline“ sollte ein absoluter Klassiker der Band werden. Nachdem bei „Words“ einmal mehr die Mandoline zum Einsatz kommt, gibt es noch je einen Remix von „Love Has Gone Home“ und „Dance On The Frontline“, die den Tracks einen düsteren Elektro-Touch hinzufügen.

Dass FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE eine tolle Band waren, ist nicht neu – wie gut, unterstreicht das auf den ersten beiden CDs zusammengestellte Material eindrucksvoll. Dass sie allerdings immer noch so gut sind, beweist die „The Last Order“-EP in einer Art und Weise, mit der wohl kaum einer gerechnet hätte. Somit lohnt sich „30 – The Ultimate Best Of Collection“ sowohl für alte als auch neue Fans der Band – so könnten (runde) Geburtstage immer gefeiert werden.

Wertung: 8.5 / 10

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