Review Graupel – Auf alten Wegen…

  • Label: Cold Dimensions
  • Veröffentlicht: 2005
  • Spielart: Black Metal

Mit „Auf alten Wegen…“ kommen GRAUPEL mit ihrem ersten Album daher. Zuvor gab es eine Demo von 2001 und eine Split aus dem Jahre 2004 von den Aachenern. Ohnehin sind Graupel keine Unbekannten denn beispielsweise Zingultus dürfte bekannt sein, wirkte er doch bei Nagelfar mit.
Das Booklet beinhaltet die Liedtexte(in alter Schrift) plus Fotos der einzelnen Bandmitglieder, die verdunkelt sind, sowie ein Nachruf an Silas Melcher, welcher letztes Jahr verstarb und der Sohn von Zingultus ist.Übrigens alles in schwarz-weiss gehalten.

Kommen wir zum Wichtigen: 10 Tracks bietet „Auf alten Wegen…“ und der Aufdruck auf der CD lässt hoffen: Traditionen, Nostalgie und Prinzipien steht dort und lässt einen die Marschrichtung erahnen.
Und was soll man sagen? Dieser Leitsatz spiegelt sich in der Musik wieder, da hier kalter, rauer Black Metal geboten wird, wie man ihn gerne hört.
Das schönste und doch zugleich traurigste Stück ist zweifellos „Requies Filii“, ein Gedenken an seinen verstorbenen Sohn und so besticht es auch durch die dort verbreitete melancholische Stimmung und den schmerzerfüllten Gesang von Zingultus. Hier findet sich auch der Text „Es braucht eine Sekunde, um Lebewohl zu sagen. Doch augenscheinlich ein Leben, um Abschied zu nehmen.“
Ansonsten agiert das Trio geradlinig, soll heissen: Düstere, rohe Stimmung, die sehr gut intoniert wurde. Oftmals ein Tempo-Wechsel, obwohl hauptsächlich eher gemäßigt gespielt wird.
So sind beispielsweise „Heimkehr“ und „Soll und Sein“ Stücke der schnelleren Gangart, in denen die Aachener drauflos holzen, was das Zeug hält.
Natürlich muss man sagen, dass das Schlagzeug reichlich monoton wirkt, keine Frage, doch das scheint gewollt so zu sein. Wie man das nun bewerten mag, das sei jedem selbst überlassen, doch mir scheint das für „Auf alten Wegen…“ durchaus angemessen.
Zingultus krächzt auf dieser Scheibe gefühlvoll, sofern man das sagen kann; soll heissen er verschafft den Songs die notwendige Untermalung der Atmosphäre, die sie zu guten Songs erhebt.
Die letzte Nummer auf dem Album wirkt hingegen belanglos, die hätte man weglassen können oder ausarbeiten sollen, denn „Blutend weiß“ kommt unausgereift rüber und wirkt so nur durchschnittlich.Auf den Sound ist nicht allzuviel Wert gelegt worden, doch jener scheint mir hier durchaus zu stimmen, textlich geht es auch interessant zu. So warten GRAUPEL mit Lyrik auf, welche tiefgründig anmutet.Beispiel gefällig? Hier kommts: „Kein Soll, kein Sein…nur blasser Schein. Eins und eins im Weltenraum, nur Heil des Glückes Wundertraum!“
Klar sind die Texte von Nagelfar qualitativ hochwertiger aber um ehrlich zu sein: „Auf alten Wegen…“ kommt an Nagelfar auch nicht heran, weshalb dieser Punkt nicht so arg ins Gewicht fällt.

Fazit: Die Stücke bieten eine Einheit, arten manchmal in rasenden Hass aus, dann wieder roh und gemäßigt und vor allem melodiös. Das Ganze gepaart mit der sehr gefühlvollen Stimme Zingultus´, die einen mitzureissen vermag. Im Endeffekt schlicht dargeboten, dafür aber auch sehr gut. Das Booklet passt ebenfalls zu „Auf alten Wegen…“, also auch hier kein Anlass zur Kritik.
Im Endeffekt ist das Album also zu empfehlen, GRAUPEL erscheinen einem durch dieses Werk nahezu sympathisch.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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