Review Halloween – Don’t Metal With Evil

  • Label: Motor City
  • Veröffentlicht: 1985
  • Spielart: Heavy Metal

Es ist soweit, passend zum demnächst anstehendem Datum, dem 31 Oktober, öffne ich die Schatzkiste des US-Metals und fördere eine absolute Perle ans Tageslicht. Es handelt sich um die aus Detroit stammende Band Halloween. Passend zum Halloween-Spektakel dachte ich mir passt das Review doch gut. Die wenigsten werden die Band kennen. Den bei dem Bandnamen denkt man ja sofort an die Hamburger Band, aber die Amis schreiben sich etwas anders.
Man hat auch musikalisch nichts mit der Band von der Waterkant gemeinsam, obwohl beide Bands damals von einander wussten. Leute die auf Bombastischen, glatten Metal stehen sollten sich das Geld und die Mühe lieber sparen nach diesem Killerteil zu suchen, denn Halloween sind rauer ungeschliffener US-Metal, wie er besser nicht sein könnte. Die Stimme von Sänger, und Bandgründer Brian Thomas ist wie Salzsäure die euch in die Ohren dringt. Er singt manchmal ein klein bisschen schräg vor allem in den hohen Lagen, aber er hat eine eigenständige Stimme. Manche Schreie sind sehr hoch, aber gerade das gefällt mir besonders an seinem Gesang, nicht schön, sondern geil und laut.

Ungehobelt ist sicher der Begriff mit dem man das Debüt der 4 Wahnsinnigen am besten beschreiben kann. Leider ist die Produktion nicht das was man heutzutage als Hammer ansehen würde. Aber dafür hat diese Scheibe Ausstrahlung und Charme, was vielen Bombast-Scheiben von heute einfach fehlt. Rein optisch werden sie schnell in die Poser- Kiste gesteckt, aber man spielt eher schnellen Metal der Marke WASP, Lizzy Borden oder Ruffians. Die Band gab Kiss immer als Inspiration und Einfluss an, welcher sich auch in ihrer Bühnenshow niederschlug. Man entschied sich an einem Halloween-Abend, während man noch unter dem altem Bandnamen Bitch (nicht die Band mit Betsy) spielte sich spontan umzubenennen, und auch gleich das Bandmotto bekannt zu geben.
Eben diese Motto nannte sich „Detroit`s Heavy Metal Horror Show“. Man spielte, wie die großen Vorbilder immer in Kostümen (Make-up, Leder, Nieten und Ketten zu Hauff) und mit aufwendigen Bühnenaufbauten, schließlich kam man ja aus Detroit und hatte eine Tradition zu verteidigen. Alice Cooper stammt ja bekanntlich auch aus Detroit. Wilde, irre und fetzige Gitarren-Solos machen Songs wie „Tales from the crypt“, „Scared to Death“ oder „The Wicked Wytch“ zu absoluten Sternstunde des Heavy Metal.

Diese Scheibe vereint halt alles das was die Leute schon immer am Heavy Metal verachteten. Laute, schnelle Musik, aggressive und abgefahrene Musiker und Texte die von Geister, Dämonen und Hexen handeln. Auch wenn einige Texte nicht zu Ernst genommen werden sollten, es handelt sich hier um einen Mitt80ziger Metalscheibe, da gehören solche Texte eben dazu. Wenn ihr Klischeebelasteten Metal nicht mögt, dann lasst Halloween besser im Regal stehen. Wer auf Vinyl steht muss auf Plattenbörsen tief in die Tasche greifen, weil schon Ende der 90ßziger wurde „Don’t Metal With Evil“ für rund 150 DM gehandelt, die Scheibe dürfte heutzutage kaum noch zu bezahlen sein. Aber die CD taucht immer mal wieder bei Ebay auf, aber auch gut sortierte Mailorder und auf Plattenbörsen taucht diese CD öfter auf. Die wird wohl so um die 20 Euro kosten, aber für manche halbgare Murksveröffentlichung von heute muss ja auch fast schon so viel auf den Tisch legen. Aber wer einmal solche Monsterhymnen wie „Trick or Treat“ oder „What a nice place“ ans ein Ohr gelassen hat der ist einfach hin und weg. „The Wicked Wytch of Metal, is gonna make you pay“!!!
Meine persönlichen Höhepunkte auf “ Don’t Metal With Evil ” sind das ruhiger startenden „Justice for all“ und der Titelsong, eine der Hymnen die ich bis in alle Ewigkeiten lieben werden. Das ist HEAVY METAL wie ich ihn liebe!!! Eine gute halbe Stunde wird hier der absolute Hammersound geboten, dem man sich nicht entziehen kann. Ein verschütt gegangener Klassiker , der wohl nie die Aufmerksamkeit bekommen wird, die er verdient. Für mich ist es ein absolutes Killerteil, welches ich jedem traditionsbewussten Metaler nur ans Herz legen muß.

In diesem Sinne: „Witches and Warlocks die in bloody fight´s, Trick or Treat, it´s Halloween tonight!!!!!!”

(Jörg)

Wertung: 10 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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