Review Johansson & Speckmann – Edge Of The Abyss

  • Label: Soulseller
  • Veröffentlicht: 2016
  • Spielart: Death Metal

Paul Speckmann (Master) und Rogga Johansson (u.A. Paganizer, Down Amon The Dead Men) können beide guten Gewissens als Death-Metal-Veteranen bezeichnet werden. Seit 2013 verbindet die Liebe zum Todesmetall die beiden nicht nur im Geiste, sondern auch mit ihrem gemeinsamen Projekt JOHANSSON & SPECKMANN, deren drittes Album nun unter dem Titel „Edge Of The Abyss“ erscheint.

Geboten wird – wer hätte es gedacht – Death Metal der alten Schule: Massig Schneidige Riffs, ein paar flinke Gitarrensoli aus den Fingern von Paganizer-Gitarrist Kjetil Lynghaug und über alledem Speckmanns Growls, die klingen, als kämen sie direkt aus der Schwärze des Abgrunds, nicht von dessen Rand. Verpackt in ein Soundgewand, das ungefähr so grazil anmutet wie ein Abendkleid, das man mit dem Traktor vorwärts und rückwärts durch den Schlamm gezogen hat, macht das Ganze eine überaus gute Figur: Wem Asphyx immer schon einen Tick zu zart abgemischt klangen, bekommt hier, wonach er gesucht hat – und zwar neun Songs lang ohne Abstriche. Dass das Material auf „Edge Of The Abyss“ mit der Zeit etwas an Kontur verliert und sich vergleichsweise schnell abnutzt, resultiert – anders als aus den Materialwissenschaften gemeinhin bekannt – aus seiner enormen Härte. Experimente wagen JOHANSSON & SPECKMANN in den 33 Spielminuten nämlich keine: Nennenswert wird nicht einmal mit dem Tempo variiert, von gravierenderen Abweichungen im Stil ganz zu schweigen. Für beinharte Death-Metal-Jünger sollte das jedoch kein Problem darstellen – schließlich ist man nicht zuletzt von Master aus all den Jahren nichts anderes gewöhnt.

Sieht man vom frustrierend hässlichen Artwork ab, machen JOHANSSON & SPECKMANN mit ihrem dritten Album wenig falsch: Fans ihres bisherigen Schaffens können auch hier ohne Bedenken zugreifen und bekommen ein lupenreines Oldschool-Death-Metal-Album. Über die Gesetze der Physik vermögen sich JOHANSSON & SPECKMANN damit jedoch nicht hinwegzusetzen: Selbst vom äußersten Rand des Abgrundes aus lässt sich die Death-Metal-Welt so nicht aus den Angeln heben.

Wertung: 7.5 / 10

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