Review Kids In Glass Houses – Smart Casual

  • Label: Roadrunner
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Rock

Der Sommer – so er denn überhaupt richtig da war – neigt sich deutlich erkennbar seinem düsteren, windigen und kaltem Ende zu. Der perfekte Zeitpunkt, um nochmal ein bisschen Spaß zu haben, zu entspannen und zurück zu blicken. Doch statt sich das Summerfeeling mit allgegenwärtigem, bis zum Erbrechen belanglosem, stumpfem Gedudel zu erhalten, kann man auch die KIDS IN GLASS HOUSES in den Player werfen und so richtig laut aufdrehen. Dachten sich dann wohl auch die Verantwortlichen bei Roadrunner Records und bringen genau passend das Debüt des Fünfers von der Insel mit dem vielsagenden Namen Smart Casual heraus.

Dass man es hier keineswegs mit düsterem Metal oder Hardcore zu tun hat, verrät der rot leuchtende Lolli auf dem Cover als Sinnbild für den Inhalt: Knallig, süß, klebrig, aber lecker. Man mag es nennen, wie man möchte, Powerpop, Pop-Punk, Pop-Rock, einfach nur Rock oder sogar Mainstream, doch im Endeffekt zählt nur, dass es Spaß macht. Und so sehr die Jungs musikalisch auch zum Mainstream passen, so unterscheiden sie sich doch in gewisser Weise vom amerikanischen Einheitsbrei. Denn obwohl das Produktionsniveau mindestens gleichauf ist, wenn nicht sogar besser, so merkt man im Gegensatz zu vielen Kollegen, dass die Jungs genau das machen, was sie möchten, weil ihnen Spaß macht und nicht, weil es gerade angesagt ist.

Also Hirn aus und Gefühl an. Sei es die Single Easy Tiger, die eine sehr fröhliche Reminiszenz an Jimmy Eat World sein könnte und auf Konzerten wahrscheinlich zu Massenbegeisterung führt, das (eher) ruhige Saturday oder Girls, welches das Unverständnis der Männerwelt gegenüber dem weiblichen Geschlecht behandelt, es bleibt kein Fuß still stehen, kein Mund geschlossen. Machtlos dem Teenie-Pop ausgeliefert, reuelos.

Spielerisch und gesanglich kann man den Walisern nun gar nichts negatives nachsagen. Ihre verschiedenen Einflüsse von Michael Jackson über Blur bis zu Refused erschaffen eine nuancierte Abwechslung in der Musik, der verhindert, dass ein Song wie der andere klingt – obwohl er es fast tut – und die Scheibe langweilig wird. Wer nun also sowieso auf diese Art Musik steht, die sofort im Ohr bleibt und dabei nicht stört, darf sofort zum Plattendealer des Vertrauens laufen. Und allen anderen sei gesagt, dass es immer mal Moment gibt, wo man sich etwas Gute-Laune-Musik gönnen darf, möchte oder sollte.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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