Review Kuolemanlaakso – M. Laakso – Vol 1: The Gothic Tapes

„M. Laakso – Vol 1: The Gothic Tapes“ – ein Titel, angesichts dessen sich wohl nicht wenige Fans von KUOLEMANLAAKSO verwundert die Augen gerieben haben dürften. Denn bisher war die Band für harten Death-Doom bekannt und konnte mit ihrem letzten Album „Tulijousten“ einigen Erfolg für sich verbuchen. Nun also Gothic, man darf gespannt sein.

Hintergrund des doch recht abrupten Stilwechsels ist die vermehrte Einspannung von Sänger Kotamäki in dessen Hauptband Swallow The Sun, wodurch „M. Laakso – Vol 1: The Gothic Tapes“ das erste tatsächliche Soloalbum von KUOLEMANLAAKSO ist, die ursprünglich ja als Ein-Mann-Projekt entstanden waren. So gibt es als Referenzpunkte nun statt Celtic Frost, My Dying Bride oder Ajattara also die Sisters Of Mercy, Tiamat und Amorphis, mit einer satten Prise Type O Negative im Gesang.
Klingt auf dem Papier super und tatsächlich überrascht auch der Opener „Children Of The Night“ mit einem dichten, düsteren Sound, der teilweise sogar Erinnerungen an Paradise Lost hervorruft. Dieses Plus zieht sich auch im weiteren Verlauf durch „M. Laakso – Vol 1: The Gothic Tapes“, sodass man sich über den Sound wahrlich nicht beschweren darf. Auch in puncto Dynamik bleiben KOULEMANLAAKSO sich treu und variieren zwischen flotteren und Mid-Tempo-Passagen. Also gibt es auch hier nicht wirklich etwas zu meckern. Nun könnte man zwar anmerken, dass die Riffs und das Songwriting allgemein nicht wirklich Bäume ausreißen, aber als solide geht das Ganze allemal noch durch, also auch hier nur minimale Abzüge.
Was „M. Laakso – Vol 1: The Gothic Tapes“ aber das Genick bricht, ist der Gesang bzw. die Texte. Anders als auf den bisherigen Alben der Band sind diese hier nicht auf Finnisch, sondern auf Englisch abgefasst, was vielleicht erklärt, warum sie so eigenwillig sind. Denn wenn man ernsthaft das Wort „No“ zehn bis zwölf Mal hintereinander wiederholt („Children Of The Night“), wirft das schon erste Fragen auf. Wenn sich dies dann jedoch als maßgebliches Stilmittel herausstellt und die vier Minuten von „When The River Runs Red“ locker zur Hälfte aus der Wiederholung des Songtitels bestehen, fragt man sich doch, was genau das Ziel einer solchen Nummer sein soll. Hinzu kommen Tracks wie „Deeper Into The Unknown“, das, mit weiblichem Gesang versehen, schier im Kitsch ertrinkt, eine Eigenschaft, die der Song mit dem abschließenden „My Last Words“ gemein hat, sodass man sich wünscht, dass die letzten Worte nicht erst nach neuneinhalb Minuten kommen möchten.
Aber es ist natürlich auch nicht alles grausam. „No Absolution“ beispielsweise erinnert stark an Triptykon, wartet zudem mit fiesem Black-Metal-Gesang auf und funktioniert super, ähnlich wie die erste Hälfte von „Roll The Dice With The Devil“ und der Gothic-Kracher „The World’s Intolerable Pain“, der beweist, dass KUOLEMANLAAKSO tatsächlich gute Gothic-Songs schreiben können.

Nur leider tun sie das auf „M. Laakso – Vol 1: The Gothic Tapes“ viel zu selten, der größte Teil der Scheibe besteht aus mittleprächtigem Material, welches dann auch noch mit sich schier unendlich wiederholenden Vocallines versehen wird. Da der Titel der Scheibe nahelegt, dass es eine Fortsetzung geben wird, kann man nur hoffen, dass KUOLEMANLAAKSO sich für diesen wieder zusammenreißen, dann die Finnen können bekanntermaßen viel mehr, als das hier vorgelegte.

Wertung: 5 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert