Doom ist nicht gleich Doom. Die deutschen Funeral-Doomer von Ahab sind beispielsweise noch langsamer als die Stoner-Doom-Kombo Electric Wizard, Sunn O))) spielen mit ihrem Drone-Doom in noch abwegigeren Gefilden als das Black Metal wie Doom Metal vereinende Debüt von Katatonia und die Finnen von LURK legen mit ihrem zweiten Album „Kaldera“ eine Platte in bester Death-Doom-Manier vor.
Nomen es omen? Eine Kaldera ist der kesselförmige Raum eines Vulkanes, der mit Wasser gefüllt übrig bleibt, nachdem sich die Magmakammer entleerte und einstürzte. So mächtig wie der geografische Terminus wollen LURK auch klingen. Und schlecht in die Tat setzt es das Quartett aus Tampere nicht um, denn die Finnen setzen alle Qualitätsmerkmale des Dooms gut um: Tiefer Gitarrenklang, druckvolles Drumming und eine raue Stimme, eingefangen in sonoren wie walzenden Songs. LURK klingen dabei nicht so melodiös wie ihre italienischen Kollegen von Ufomammut und haben auch nicht die Depressivität in ihrer Musik wie die Engländer von Esoteric, aber wie die erwähnten Bands schaffen es auch LURK, ihr Album als ein im Ganzen wirkendes Stück aufzubauen.
Die acht Tracks auf „Kaldera“ entsprechen der Genre typischen schleppenden Schwere, vermeiden es monoton oder langwierig zu werden und überraschen mit den kurzweiligen Auftritten von Bassklarinette, Violine und Violoncello. Mehr Abwechslung innerhalb der Songstrukturen oder dem Tempo bieten LURK nicht, aber diese Punkte liegen schließlich auch außerhalb der musikalischen Grenzen von Doom, sodass ein Fan des Genre mit den Finnen zufrieden sein wird.
Wertung: 7 / 10