Review Mevadio – Hands Down

Mevadio kommen aus Dänemark und legen mit „Hands Down“ ihr erstes Album nach einigen Demos und EPs vor. Live unterstützte die Band schon große Namen wie Sepultura, Testament sowie Entombed und spielte zudem schon auf dem Roskilde Festival. Nach Mnemic, Raunchy und Hatesphere könnte das Quartett die vierte Größe im dänischen Metal werden.
Komisch allerdings ist, dass diese Scheibe das Licht der Welt bereits im September 2003 erblickte und nun erst den Weg zu uns findet.

Ein ziemlich moderner Sound drängt sich jedenfalls von Anfang an in die Ohren: schwere Riffs, viel melodischer, oft mehrstimmiger Gesang, aber auch deftige Schreie, solide Bassläufe, dazu ein ausgezeichnetes Schlagzeugspiel. Einordnen lässt sich die Band dabei relativ schwer. Metalcore machen sie definitiv nicht und mit ihren Landsmännern von Mnemic und Raunchy haben sie nur bedingt etwas gemein. Stattdessen mischen sie Elemente aus modernem Metal, Hardcore und melodisch alternativem Rock. An einigen Stellen gibt es sogar noch ein wenig Sprechgesang. Das ein oder andere klasse Gitarrensolo legen die Madsens oben drauf, so dass man Mevadio einen ziemlich eigenständigen und unverwechselbaren Stil bescheinigen kann. Sinn machen tut das bunte Gemisch zu jedem Zeitpunkt. Auch wenn die CD an einigen Stellen anfangs etwas stressig erscheinen mag, je mehr Zeit man ihr zur Entfaltung gibt, desto mehr entdeckt man die in sich stimmige Dichte der LP. Lediglich „Killaville“ ist zu stark von Geschrei dominiert, so dass man dem Track einen gewissen Nervfaktor attestieren muss. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass nach ca. der Hälfte der Songs ein gewisser Sättigungsgrad erreicht ist, hier schwächelt der Silberling leider. Doch mit der Ballade „Rainbow Desire“ und den letzten beiden Songs (einfaches, aber schönes Klavier bei „When Bullshit Walks“) gewinnt das Werk an Abwechslung und Tiefe, die für den Langzeitspaß unerlässlich sein dürfte.Ansonsten lässt die Produktion von Fachmann Tue Madsen keine Wünsche offen – sehr professionell und gut abgemischt das Ganze. Das Artwork ist ebenfalls gut gelungen, die Idee der Textpräsentation bestimmt nicht neu, aber gefällig.
Lyrisch vollbringt man hingegen keine Höchstleistungen, besungen werden Aggression, Tod, gescheiterte Beziehungen und Ähnliches.

Alles in allem kann man das dreiviertelstündige „Hands Down“ jedem empfehlen, der etwas mit modernem Metal sowie einem Wechselspiel zwischen klarem Gesang und Hardcore-Shouts anfangen kann. Ausfälle gibt es keine, nur „Killaville“ und „Faith, Hope!“ schmälern den Gesamteindruck. Trotzdem ein klasse Debut, mit dem Mevadio beweisen, dass sie das Potential haben, um das nächste Zugpferd der aufstrebenden dänischen Metal-Szene zu werden.

(Thomas)

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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