Dass aus Frankreich guter Metal kommen kann haben uns zwar bisher, für meinen Geschmack, nur wenige Bands beweisen können, doch mit MONOLITHE kommt jetzt eine neue Band dazu. Candlelight Records haben hier wieder mal ein gutes Händchen bewiesen, denn das Besondere an den Franzosen ist nicht etwa die Musik an sich, sondern viel mehr die Atmosphäre die durch diesen dunklen Brocken suggeriert wird. Die Texte beziehen sich auf die Entwicklung beziehungsweise den Ursprung der Menschheit, der Bandname entstammt übrigens aus Stanley Kubricks Odyssee Im Weltall, wo es mehr oder weniger ja auch um die Entstehung von uns Zweibeinern geht. Aber nun hauen wir einfach mal in die Tasten äh, Saiten.
Doom Metal mit Growls, der richtig schön zäh ist, wird im Allgemeinen als Funeral Doom tituliert. Das könnte hier schon passen, auch wenn der Begriff Funeral an sich nichts mit den Intentionen von MONOLITHE zu tun hat. Weit entfernt vom Mainstream bewegen sich die Franzosen hier mit „Monolithe II“ in Richtung Gehör, natürlich in slow motion. Denn sonst wäre es ja kein Doom Metal.
Aber worin liegt der Unterschied zu anderen Death Doom Bands? Nun, MONOLITHE schaffen ein Gesamtwerk und ersparen sich damit die Mühe, 5 Titeln oder einer ähnlichen Anzahl verwirrende Songnamen zu geben. Allerdings ist dies auf diesem Album manchmal recht nervig wenn man erstmal 30min vorspulen muss um ein neues Riff zu hören. Die ständigen Wiederholungen sind natürlich im Doom Bereich nichts neues, jedoch sollte man es nicht übertreiben und wirklich 5min lang ein und das selbe Riff spielen welches auch noch mit nervigen Synthies unterlegt wird. Auf den Pfaden von My Ding Bride und Shape Of Despair versucht man hier gehen aber stolpert recht oft. Viel erinnert an die großen Briten und was die Atmosphäre angeht, übertrumpfen die Finnen MONOLITHE ebenso.
Man sollte natürlich erwähnen, dass „Monolithe II“ an sich schon eine Meisterleistung der Musiker ist. Was hier vollbracht wird ist nicht einfach zu spielen und noch weniger zu erdenken. Jedoch wurden Saiteninstrumente, Schlagzeug, Gesang, Synthesizer und sogar ein Akkordeon unter einen Hut gebracht. Auch der Sound ist klasse, aber irgendwie fehlt halt wirklich der Tick Eigenständigkeit um voll überzeugen zu können. Das Handwerk allein reicht leider nicht aus.
Wie schon erwähnt ist „Monolithe II“ ein geniales Werk, allerdings nur wenn es um die musikalische Sichtweise geht. Die Ergänzung durch Samples und additionale Bass- wie auch Gitarrenläufe unterstreicht dies ebenfalls, jedoch ist alles irgendwie schon da gewesen. Wer allerdings viel Geduld aufbringen kann, ebenso viel Zeit hat und Doom Metal á la Shape Of Despair mag sollte doch schonmal ein Ohr riskieren und hier reinhören.
Wertung: 6.5 / 10