Review Mutilation Rites – Empyrean

  • Label: Prosthetic
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Black Metal

In Zeiten, in denen jede Band versucht, noch etwas innovativer, moderner, eigenständiger oder schlichtweg auf Biegen und Brechen noch „anderser“ zu sein als alles, was bisher da war, sind sie fast schon rar geworden – die truen Black-Metal-Bands der ganz alten Schule. Ob das nun eine positive oder eine negative Entwicklung ist, darüber lässt sich sicher trefflich streiten – Fakt ist: Von Zeit zu Zeit hör ich den Alten gern, und hüte mich, mit ihm zu brechen. Und so kommt mir „Empyrean“ von MUTILATION RITES gerade recht.

Dass man hier genau das geliefert bekommt, zeigt sich schon an der gesamten Optik des Werkes: Ein Schwarz-Weiß-Gemälde irgendwelcher himmlischen Sphären ziert das Cover und der statt eines Bandlogos genutzte Allerwelts-Frakturschrift-Font erinnert mehr als deutlich das Behemoth-Debüt „Sventevith“ – aber eben auch all die anderen Alben, die danach folgten. Tracklist in Times New Roman drauf, Booklet? Überflüssig! Und fertig ist das Album!
Mehr muss es manchmal aber auch nicht sein – sind die Texte hier doch aller Wahrscheinlichkeit nach zum Musikgenuss verzichtbar, während man sich die Photos, die in einem solchen Booklet zu finden gewesen wären, auch recht detailgenau vorstellen kann, ohne sie gesehen zu haben.Mit der Musik von MUTILATION RITES ist das – selbstverständlich – nicht viel anders. Es wird geprügelt und gekeift, zwischendrin auch mal geknüppelt und gejault. Viel mehr passiert in den gebotenen 28 Minuten nicht, viel mehr muss es manchmal aber auch nicht sein.
Denn trotz aller Belanglosigkeit, Austauschbarkeit, Gesichtslosigkeit und irgendwo sicher auch Durchschnittlichkeit von „Empyrean“ hat das Album zumindest eines: Stil.

Wer auf waschechten Black Metal steht, wird von diesem Debüt-Album nicht enttäuscht werden. Punkt. Mehr gibt es zu „Empyrean“ eigentlich nicht zu sagen – mehr muss aber auch nicht gesagt werden.

Wertung: 6.5 / 10

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