Review Necrovation – Necrovation

  • Label: Agonia
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Death Metal

2008 legten NECROVATION mit „Breed Deadness Blood“ ein absoult starkes Debüt vor, welches den Underground ordentlich durchschüttelte und die Band unter Old-School-Death-Metal-Fans zu einer rückhaltlosen Empfehlung werden ließ. Was folgte war…nichts. Vier Jahre war es still um NECROVATION und wie man kürzlich erfahren konnte, stand die Band sogar kurz vor der Auflösung.

Nun jedoch hat das selbstbetitelte, zweite Album von NECROVATION doch noch das Licht der Welt erblickt und man fragt sich gespannt: Wie ist es geworden? Wieder feinstes Geprügel schwedischen Stils? Die Antwort ist ein klares: Zum Teil! NECROVATION sind nach wie vor eine Band, die vom schwedischen Death Metal der Marke Entombed oder Evocation geprägt sind, doch sind die Einflüsse auf ihrem zweiten Werk deutlich breiter gestreut. Die Obskurität von Kaamos, den Groove von Morbid Angel, die Rohheit von Repugnant, das Feeling von Autopsy, den Sound von Nifelheim oder Watain, um nur einige zu nennen.
Klingt alles etwas wild zusammengewürfelt? Auf dem Papier durchaus, aber es funktioniert. Was NECROVATION hier vom Stapel lassen, ist ein Hammer! Ist der Anfang von „Necrovorus Insurrection“ noch relativ Standard, so ändert sich das doch recht schnell, wenn ein herrlich melodisches Solo einen aus dem Old-School-Death-Metal Trott reißt. Und in diesem Stile geht es weiter – Abwechslung heißt die Parole.
Die Tracks schwanken zwischen schnellem, hartem Gekloppe und Midtempo-Grooves. Das hält die Songs in sich, aber auch das Album als Ganzes spannend. Während besagtes „Necrovorus Insurrection“ sowie „Pulse Of Towering Madness“ und „Commander Of Remains“ relativ straight nach vorne gehen und in ihrer Kompromisslosigkeit teilweise sogar an Krisiun erinnern, stellen „Resurrectionist“ und „Dark Lead Dead“ das genaue Gegenteil davon dar. Hier wird gegroovt, dass man Angst hat, ob live der Kopf dranbleibt oder aufgrund übermäßigen Drehens nicht doch aus der Fassung fällt.
Ein letztes Schmankerl ist noch das Instrumental „The Transition“, da hier trotz des Wegfalls des charakteristischen Gesangs ein Hammer-Song entstanden ist, der groovt, Melodien hervorzaubert, dass sich einem ein debiles Grinsen in das Gesicht schleicht und nebenher eine Atmosphäre erzeugt wird, die einem abwechselnd kalte Schauer und ein wohliges Kribbeln über den Rücken jagt. Wahnsinn!

In der Endabrechnung stehen NECROVATION mit ihrem zweiten Album ganz weit oben. Der Sound ist klasse (klare Produktion und ein schöner erdiger, leicht dreckiger, ranziger Sound) und auch handwerklich ist alles im grünen Bereich, doch was das Album richtig hörenswert macht, ist das Songwriting. Der Abwechslungsreichtum, der hier präsentiert wird, während man trotzdem seiner Linie treu bleibt, ist ganz großer Sport! Hut ab vor dem Entwicklungssprung, den NECROVATION von ihrem ersten zum zweiten Album geschafft haben!
br>Anspieltipps: „Dark Lead Dead“, „Commander Of Remains“ und „The Transition“

Wertung: 8.5 / 10

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