Review Neige Et Noirceur – Hymnes De La Montagne Noire

  • Label: Sepulchral
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Black Metal

Ich glaube, mir ist bislang noch nie eine Black Metal-Band aus Kanada untergekommen – nun höre ich mit NEIGE ET NOIRCEUR nach Forteresse bereits die zweite an einem Nachmittag. Wenig verwunderlich, klar, handelt es sich bei beiden doch um die Neuerscheinungen des kanadischen Labels Sepulchral Productions – dass es in Kanada jedoch überhaupt eine aktive Black Metal-Szene gibt, war mir bislang unbekannt.

Sonderlich aufsehenerregend ist das, was diese hervorbringt, jedoch auch nicht: Auch NEIGE ET NOIRCEUR haben sich einer recht traditionellen Spielart des Black Metal verschrieben: In absolut räudigem, undefinierten Sound präsentiert das Ein-Mann-Projekt hier eine Dreiviertelstunde Musik, wie man sie aus Skandinavien zu genüge kennt: Keyboardunterstützter, atmosphärischer Black Metal, Geschrei, monotones Schlagzeug und Gitarren, die versuchen, sich aus diesem Brei abzusetzen und mit netten Melodieideen zu begeistern. Beides klappt jedoch nur beschränkt: Während die Details schlichtweg im Soundmatsch untergehen, ist das, was durchdringt, ebenfalls höchstens gehobener Standard.
Die Ansätze sind auch hier nicht die verkehrtesten, und die ein oder andere Passage kann auch wirklich überzeugen – im Großen und Ganzen wirken die Songs jedoch wohl nicht zuletzt des Sounds wegen zu einförmig, monoton und in Folge dessen auch irgendwann nervtötend. Das ist insofern schade, als dass ich auch hier durchaus Potential sehe: Mit etwas schlankeren Songs, die, statt sich über zehn Minuten zu ziehen, in der halben Zeit zum Punkt kommen, hätte man hier durchaus etwas reißen können. Doch auch hier wird statt dessen getreu dem Motto „viel hilft viel“ gearbeitet, in der Hoffnung, dass viele Wiederholungen und viel Spielzeit auch zu viel Atmopsphäre führen – ein all zu oft gezogener Trugschluss.

Mit etwas prägnanterem Songwriting, vor allem aber einer deutlich besseren Produktion, die nicht klingt, als liefe die CD im Nebenraum, wäre „Hymnes De La Montagne Noire“ vielleicht wirklich ein interessantes und unterhaltsames Album geworden – so jedoch beginnt es spätestens ab der Hälfte, fad, des Sounds wegen gar anstrengend zu werden. Vielleicht nächstes Mal mehr Zeit als nur ein Jahr vom letzten Release an gerechnet nehmen, dafür aber die Produktion sorgfältiger fahren und das Songmaterial lieber einmal mehr überarbeiten lautet hier meine Empfehlung. Dann wird es auch was mit einer höheren Wertung, ist der Ansatz doch kein schlechter.

Wertung: 6.5 / 10

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