Review Nunfuckritual – In Bondage To The Serpent

  • Label: Debemur Morti
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Black Metal

Es gibt im Black Metal blasphemische Bandnamen und perverse – keine Frage. Eine so gelungene Kombination aus beidem wie bei NUNFUCKRITUAL hingegen ist doch eher selten. Und dennoch sollte man sich von dem vielleicht doch etwas arg blöden Bandnamen nicht abhalten lassen – stecken hinter diesem doch mit Teloch, welchen man abgesehen von seinem Projekt Nidingr vor allem daher kennt, dass er so ziemlich jede norwegische Black Metal Band von Rang und Namen (Mayhem, Ov Hell, 1349, Gorgoroth…) bereits live unterstützt hat doch ein recht prominenter Kopf der Szene.

Unterstützt wird er auf dem Debütalbum „In Bondage To The Serpent“ nicht nur von seinen Bandkollegen Espen T. Hangård (Altaar), Dan Lilker (Nuclear Assault) und Andreas Jonsson (Tyrant), sondern auch, in Form von Gastauftritten am Mikrophon, durch Attila (Mayhem) und Ravn (1349).  Eine durchaus illustre Runde also, die sich hier zusammen gefunden hat, um, Gott sei Dank, nicht Trve Norwegian Black Metal in Reinform zu zelebrieren, wie man bei der Besetzung vielleicht hätte vermuten können.

Stattdessen hat man sich hier auf eine düstere, bisweilen gar doomig angehauchte Spielform des Schwarzmetalls geeinigt: Schleppende, beisweilen dabei jedoch überraschend groovende Riffs, wie man sie beispielsweise von Secrets Of The Moon her kennt, begleitet von simplen, aber schönen Melodien kreieren eine dichte, depressive Atmosphäre, die durch den geschickten Einsatz von Geräusch-Samples nochmal intensiviert wird. Stellenweise fühlt man sich so an die deutschen Impavida erinnert, bisweilen („Parthenogen“) wie erwähnt an Secrets Of The Moon und spätestens, wenn Attila ans Mikro tritt, zwangsläufig auch irgendwie an Mayhem… eine recht unterhaltsame Mischung eigentlich.

Dass schleppende Riffs sich bisweilen etwas ziehen, liegt irgendwo in der Natur der Sache, und so könnte man natürlich auch NUNFUCKRITUAL vorwerfen, dass sich auf ihrem Album die ein oder andere Länge eingeschlichen habe… mit etwas gutem Willen kann man diese aber genausogut als tragendes Element der geheimnisvollen, bösartigen Gesamtstimmung ansehen – Interpretationssache. Weniger Interpretationssache, denn viel mehr eindeutig überzeugend ist der Sound des Albums, für den in Form von Mix und Mastering Tom Kvålsvoll von DHG verantwortlich war – eine offensichtlich gute Wahl.

„In Bondage To The Serpent“ ist vielleicht kein Meilenstein, aber doch zumindest ein Album, das weiß, was es sein will, und diese Rolle auch ziemlich gut ausfüllt. Ob man darauf steht, oder einem der auf Dauer natürlich etwas repetetive Stil der Band auf die Nerven geht, muss natürlich jeder für sich beurteilen – kann man mit derartigem Black Metal jedoch etwas anfangen, sind NUNFUCKRITUAL (insbesondere der Track: „Komodo Dragon, Mother Queen“) auf alle Fälle ein heißer Tip.

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