Review Oberon – Dream Awakening

(Neo-Folk / Dark Metal) 17 Jahre ist es her, dass Prophecy Productions als einen ihrer ersten Releases überhaupt das selbstbetitelte Minialbum von OBERON veröffentlichten. Nun, zwei in Eigenregie veröffentlichte Alben später, sind OBERON zurück beim Label ihrer Anfangstage – mit einer nagelneuen CD im Gepäck, versteht sich.

Unter dem Titel „Dream Awakening“ bekommt der geneigte Fan und jeder, der das werden möchte, nun in knapp 40 Minuten elf neue Songs geboten. Das musikalische Spektrum, das OBERON dabei abdecken, reicht von verträumtem Neofolk bis hin zu Ausflügen in den Dark-Metal-Sektor („I Can Touch The Sun With My Heart“). Der Fokus liegt jedoch klar auf den ruhigen Nummern, gestreichelten Gitarren und Synthie-Klängen, wie man sie aus 80’s-Prog-Songs kennt – doch genau das gereicht dem Album nicht immer zum Vorteil. Denn so schön die gefühlvoll intonierte Ballade „Empty And Marvelous“ gleich zu Beginn oder der Hit „Phoenix“, bei dem dank Shakern und Akustikgitarren etwas Westernballaden-Feeling und viel Sehnsucht mitschwingt, auch sein mögen: Mit ihren gar so gefühlvollen Arrangements und dem so wenig abwechslungsreichen wie markanten Gesang füllen OBERON dem Hörer im Verkauf des Werkes schlichtweg so viel Zuckerguss ins Ohr, dass es gerade im Mittelteil bisweilen schwerfällt, sich voll auf die Songs einzulassen und alle Details herauszuhören.

Schon der Albumtitel lässt es erahnen: Auf „Dream Awakening“ geizen OBERON nicht an Kitsch. Das kann man mögen oder eben nicht – wer sich jedoch an lieblichen Melodien, seidigem Gesang und in Samt gepackten Arrangements stört, braucht sich an OBERON gar nicht erst zu versuchen. Prinzipiell dürfte dieses Album auf Fans von Bands wie Island, Les Discrets oder Hexvessel abzielen – doch selbst für diese mag hier die eine oder andere Nummer noch zu cheesy sein. Mit ein paar echten Hits wie bereits erwähntem „Phoenix“ können OBERON diesen Schwachpunkt jedoch recht gut zu kaschieren.

Wertung: 7.5 / 10

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