Review Presto Ballet – The Lost Art Of Time Travel

Auch drei Jahre nach dem PRESTO BALLET-Debüt „Peace Among The Ruins“ frönen Metal Church-Gitarrist Kurdt Vanderhoof und seine Kollegen noch dem wahren Retroprog. „The Lost Art Of Time Travel“ heißt das Ergebnis der zweiten Studiosessions und bietet sieben neue Tracks zwischen vierzehn und vier Minuten Länge.

An der Grundeinstellung der Band hat sich nichts verändert: Immer noch werden nur analoge Tasteninstrumente verwendet. Das unterscheidet die Amerikaner angenehm von vielen anderen Progbands, die die Retroschiene fahren. Die Produktion der Scheibe und die Arrangements der Songs atmen klar die Luft der Siebziger. Vorbilder der Combo sind melodisch rockende Progbands wie Kansas, Styx und Uriah Heep. Wer auf diese Bands steht, kann mit dieser Scheibe nicht viel falsch machen.

Im Vergleich mit dem Erstling fällt der etwas epischere und getragenere Sound auf. Ansonsten schließt die Platte klanglich nahtlos an ihren Vorgänger an. Wo „Peace Among The Ruins“ allerdings noch einige schwächere Tracks zu bieten hatte, schafft es „The Lost Art Of Time Travel“, fast durchgehend auf hohem Niveau zu unterhalten. Lediglich die langatmige Akustiknummer „You’re Alive“ nervt mit ihren sich ewig wiederholenden Textzeilen und der kitschigen Melodie. Ansonsten gibt es einige sehr gute Tracks, wie z.B. „Thieves“, das überlange „One Tragedy At A Time“ oder das stark rockende „Easy Tomorrow“. Das Ergebnis: Den Zweitling von PRESTO BALLET kann problemlos an einem Stück genossen werden: Er funktioniert auch als Album hervorragend.

Insgesamt muss man Kurdt Vanderhoof & Co. ein Kompliment für den wunderschönen Sound machen, den sie hier kreieren und der den Hörer direkt in die Siebziger zurückversetzt. Dazu passt auch Scott Albrights kristallklarer, kraftvoller und epischer Gesang hervorragend. Die massiven Mellotrons, Hammonds und Synthies von Keyboarder Ryan McPherson setzen dem Ganzen die Krone auf. Ein herrlich altbackenes, charmantes Werk!

Wertung: 8 / 10

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