Review Prey For Nothing – Against All Good And Evil

(Death Metal/Melodic Death Metal/Thrash Metal/Progressive Metal)PREY FOR NOTHING aus dem fernen Israel stellen mich mit ihrem zweiten Album „Against All Good And Evil“ vor eine echte Herausforderung, ist die CD mit 70 Minuten Spielzeit doch ungefähr doppelt so lang wie der Durchschnitt derer, die sonst den Weg zu mir finden. Schon der Vorgänger aus dem Jahre 2008, „Violence Divine“, bot auf 53 Minuten eine äußerst gefällige Mischung aus mitunter melodischem Death, Thrash und Prog.

Doch anders als bei vielen Bands, die ihre Alben künstlich in die Länge ziehen, hat bei PREY FOR NOTHING das komplette Songmaterial Hand und Fuß: Im Opener „Treachery“ nimmt sich die Band fast drei Minuten Zeit, um mit harmonierenden Akustik- und E-Gitarren den Song einzuleiten, der dann trotz seiner Gesamtspielzeit von fast neun Minuten erstaunlich eingängig ist: Polyrhythmische Riffs, völlig unvorhergesehene Tempowechsel und sehr facettenreiches Drumming sorgen in Kombination mit dezenten Melodien für schnelles Hörvergnügen. Sänger Yotam Avni zeigt sich von seiner besten Seite und variiert sehr betont und gekonnt zwischen Midrange-Shouts und gelegentlichen Growls. In „My Final Relapse“ geben sich die Israelis um einiges komplexer, da hier extrem vertracktes Riffing dominiert – gar nicht so leicht, da den Durchblick zu behalten.
Geradliniger geht es in „Buried By The Light“ und „Chekhov’s Gun“ zu: Hier halten PREY FOR NOTHING im Stile einer Melodic Death-Band sehr eingängige Riffs parat. Mächtig groovend und dadurch äußerst gefällig ist der wiederum recht lange Track „Deciphering The Signal“. „Home Made Holocaust“ hingegen beweist, dass PREY FOR NOTHING nicht nur mit weitläufigen, sondern auch mit brachialen Songs glänzen können – in Sachen Speed setzt dieser Song eine echte Duftmarke. Die Gitarrenfraktion duelliert sich erneut mit Tremolo-Pickings, flinken Palm Mute-Riff-Attacken, Triolen-Gewittern und eher Death Metal-typischen Pull Offs.

“Against All Good And Evil” ist eine verdammt durchdachte CD, die neben einer für das Genre ungewohnten Komplexität musikalisch äußerst vielfältig ist und sich dadurch wunderbar durchhören lässt. Die perfekt abgestimmte Produktion trägt dazu ihr übriges bei.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert