Review Ravage – Get Fucking Slaughtered

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2005
  • Spielart: Thrash Metal

Die Düsseldorfer RAVAGE kenne ich ja bereits von ihrem zweiten Demo „Total Devastation“, auch von unserem hauseigenem „Into the Underground“-Sampler dürfte der ein oder andere schon mit der Band in Berührung gekommen sein. Kennen sollte man sie, denn seit inzwischen schon knappen sechs Jahren treiben sie ihr Unwesen im deutschen Untergrund.

Alle RAVAGE-Neulinge werden sich beim ersten Kontakt wohl erstmal ein „Leute, was ist denn hier los?“ denken und geplättet im Sessel sitzen. Nicht umsonst wird auch das erste richtige Album „Get Fucking Slaughtered“ mit einem dezenten „thrash death attack“ beworben. Wenn schon im Intro fleißig gerifft und das Tempo schon mal halbwegs angezogen wird, darf man sich auch nicht auf eine Weichspül-Thrash-Scheibe einstellen. Wenn der Titeltrack „Get Fucking Slaughtered“ loslegt, lässt man absolut keine Gnade mehr walten. Mörderisch schnelle Riffs werden zusammen mit unmenschlichem Schlagzeuggeballere vermischt, was durch die teils herrlich old schoolige und teils herrlich tief gegrunzte Stimme von Jan Michels noch mal zusätzlich an Härte gewinnt. Die beiden folgenden Tracks „Havoc Command“ und „Nuclear Storm“ schließen da natürlich nahtlos an und legen sogar noch ein paar Kohlen mehr ein, um nicht gleich so früh den Anflug einer Midtempo-Passage aufkommen zu lassen.

Wie sich das wohl fortsetzt? Das muss man sich mal vorstellen – der Schlagzeuger ist gerade mal 22 Jahre alt, man fragt sich da schon, wie der das Tempo über ein komplettes Konzert so durchhält. Einfach Hammer, aber die Gitarristen haben mit den messerscharfen und perfekt gesetzten Highspeedriffs auch mehr als nur ganze Arbeit geleistet. Zwar groovt man zwischendrin auch mal ein bisschen, aber die ultraschnellen und teilweise wirklich sehr brutalen Momente sind hier doch klar dominierend.

Wer auf ein derartiges Gewitter nicht vorbereitet ist, mag in zwischen seinen Ohren wohl einen kleinen terroristischen Anschlag vermuten. Technisch sind die Jungs auf höchstem Niveau, und im Vergleich zur „Total Devastation“ ist schon eine Weiterentwicklung bemerkbar. Vor allem hat man soundtechnisch wohl das beste rausgeholt, wenn man bedenkt, dass das im Proberaum aufgenommen wurde – hier steckt man sogar die ein oder andere Studioproduktion lässig in die Westentasche.
Wer Final Breath oder Dew-Scented noch ein Stückchen schneller und brutaler haben möchte, der sammelt am besten so schnell wie möglich greifbare 8 Euro zusammen, schreibt an thrash@totalravage.de und freut sich über 37 Minuten akustische Prügel auf hohem Niveau!

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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