Review Rhapsody Of Fire – Live in Canada 2005 – The Dark Secret

„RHAPSODY veröffentlichen ihr erstes Livealbum“, strahlt es mir schon von der Band-Homepage entgegen, als ich diese einmal wieder zwecks Samples von den älteren Alben aufsuche. Obwohl ich von der Band bisher nur „Symphony of Enchanted Lands II: The Dark Secret“, also ihr neuestes – und bisher einziges wirklich bombastisches – Studiowerk teilweise kenne, ist das durchaus ein Grund zur Freude, sind mir doch die Livequalitäten der Truppe aus Italien, und speziell die des Sängers Fabio Lione, vom Earthshaker Festival 2005 noch als sehr positiv in Erinnerung.

Es geht los mit dem Intro „The Dark Secret“, das komplett vom Band eingespielt ist, man hört jedoch schon hier die tollen Reaktionen des Publikums. Noch während dem – meines Wissens – ebenfalls vom Band eingespielten Sprechpart Christopher Lees setzen schon schön hörbare „Rhapsody“-Ausrufe im Chor ein. Dann folgt „Unholy Warcry“, meiner Meinung nach einer der größten Songs der Band. Das Lied wirkt live noch viel plättender als im Studio, alle Instrumente inklusive Gesang wirken hier einfach noch um einiges fetter. Die Performance stimmt also. Nach gut der Hälfte des Songs folgt dann jedoch eine herbe Enttäuschung, der Großteil des Solos wurde komplett weggelassen. Sonst ist hier aber wenig zu bemängeln, außer vielleicht, dass das Publikum neben den Instrumenten leider vollkommen untergeht. Nach dem Song kündigt Fabio Lione dann auf französisch „Wisdom of the Kings“ an. Ab hier kann ich leider garnichts mehr zum Unterschied zwischen Live- und Studioversion sagen, da mir die folgenden Songs überhaupt nicht bekannt sind. Plätten tun sie aber alle, vor allem Fabio Lione muss nochmals erwähnt werden, singt er doch auch auf der Bühne wie ein junger Gott.
Soweit ich das beurteilen kann, ist die Tracklist ein schöner Querschnitt durch die Diskographie, an Hits scheint es dem Publikum nicht zu fehlen. Obwohl ich das leider nur an dessen Lautstärke zwischen den Songs beurteilen kann, während diesen hört man es wie gesagt quasi garnicht. Instrumental stimmt aber dafür eben auch alles, und vor allem während der Refrains lassen die Lieder an Epik und Majestät an nichts fehlen. Erwähnenswert ist sicherlich auch, dass hier alles sehr auf die Musik ausgerichtet ist, man wird hier keine Sprech-Eskapaden finden, wie man sie bei Manowar, die diese Show im Rahmen der „Demons, Dragons & Warriors“-Tour übrigens geheadlined haben, häufig ertragen muss. Mit „Emerald Sword“ findet sich hier auch ein lustiges Singspiel auf der CD, bevor nach dem Song, der einem jeden truen Metaller im Refrain wiederum Tränen in die Augen treiben dürfte, mit dem „Gran Finale“ geschlossen wird.

Insgesamt ein sehr starkes Album, auch wenn man nur zwischen den Songs und bei den Mitsingstellen merkt, dass es sich überhaupt um eine Live-CD handelt.
Das Soundgewand gleicht das aber aus, die instrumentale Wand haut einen durchweg doch ziemlich um. Für Rhapsody-Fans sowieso ein Muss, für bisher nicht überzeugte auf jeden Fall mal reinhören wert, und für den einen oder anderen vielleicht sogar ein Grund, die „Demons, Dragons & Warriors“-Tour dieses Jahr noch aufzusuchen. Hail Mighty Rhapsody!

Keine Wertung

Publiziert am von Marius Mutz

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