Review Rotten Sound – Abuse To Suffer

Versucht man Finnland mit Metal in Verbindung zu bringen, fallen einem unweigerlich Unmengen an großer Namen ein: Nightwish, Children Of Bodom, Amorphis, Ensiferum, Moonsorrow, Finntroll und, und, und. Der skandinavische Staat hat für seine vergleichsweise geringe Bevölkerungszahl mit 5,4 Millionen eine hohe Dichte an (kommerziell) erfolgreichen Bands aus dem Melodic-Death-, Folk- und Pagan-Bereich, aber Finnland kann noch mehr, nämlich auch Grindcore. Bekannester Vertreter aus dem Land und bekannt innerhalb des Genres: ROTTEN SOUND.

Aktiv seit 1993, hämmerten die vier Herren aus Vaasa bisher gerade einmal sieben Alben ein, inklusive dem aktuellen Output „Abuse To Suffer“. Dazwischen brachten ROTTEN SOUND aber allerlei EPs auf den Markt, deren Anzahl gerade so noch an zwei Händen abzuzählen ist und deren Inhalt stets ein guter Vorgeschmack auf die kommende Full-Length darstellte. Nicht anders bei der letzten EP „Species At War“ (2013), welche die lange Wartezeit von fünf Jahren zwischen „Cursed“ (2011) und „Abuse To Suffer“ etwas erträglich gestalten sollte. Nun, da ihr neuester Streich in den Plattenläden steht, versteht es sich von selbst, was ROTTEN SOUND darauf fabrizierten: Grindcore at its best! Die Finnen prügeln sich durch ihre 16 Tracks in weniger als einer halben Stunde, sodass dem Fan die wehleidige Frage in den Sinn kommen kann: Fünf Jahre Wartezeit für ein Album, das lediglich 28 Minuten Spielzeit beträgt?

Hörer von Ahab können an dieser Stelle wohl nur schmunzeln, aber Spaß beiseite: ROTTEN SOUND füllen diese wenigen Minuten so variationsreich aus, dass sich „Abuse To Suffer“ neben die Glanztaten von Genre-Kollegen wie Nasum, Pig Destroyer und Wormrot einreihen kann. Schleppende Passagen mit schleifenden Gitarren, wütende Ausbrüche von nicht zu bändigender Gewalt und Tracks, die für Grindcore-Verhältnisse im Mid-Tempo angesiedelt sind – ROTTEN SOUND liefern mit „Abuse To Suffer“ maximale Abwechslung in minimaler Zeit! Ihr siebtes Album steht in puncto musikalischer Brutalität sowie textlicher Sozialkritik seinen Vorgängern wie auch dem Debüt „Under Pressure“ (1997) in nichts nach und sichert dem eher Black und Death Metal versierten Label Season Of Mist einen Fuß in der Türe dieses Genres.

Wertung: 7 / 10

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