Es gibt Momente, in denen ist es mir peinlich, dass ich Black Metal höre. Momente, in denen ich Besetzungslisten lese, die statt Instrumenten Tätigkeiten wie „Uncoverer Of Secrets And Shadows“ oder „Commander Of The Legions And Proclamations Of Faith“ aufzählen, gehören dazu.
Sieht man über derartige Kindereien hinweg ist das, was RÊX MÜNDI, welche, wie sich nach kurzer Recherche herausstellt, überraschenderweise nicht aus der Türkei, sondern aus Frankreich stammen, durchaus in Ordnung. Recherche übrigens, da sich der Informationsgehalt der offiziellen Biographie auf Sätze wie „One of the grete brethren forged grete celestial spheres harnessing gretor powers within the bounds of sacred angles and seals.“ beschränkt. Oups, wieder so ein Moment…Musikalisch hat man es auch hier mit keiner Sensation zu tun, erkennt man den Black Metal als bereits erfunden an, zumindest jedoch ist das Album für ein Debüt-Album auch nicht wirklich schlecht. Schnelle Melodieläufe und Keiffgesang lassen an schwedischen Black Metal denken, gepaart wurde das ganze mit eher rockigen Riffs, und auch die ein oder andere wirklich gute Idee, wie der stimmlich wirklich stark variable Gesang bei „The Flesh Begat“, fand ihren Weg auf das Album… alleine, echten Wiedererkennungswert liefert das noch nicht.
Negativ fällt hingegen recht schnell der Sound auf: Und auch, wenn die Gitarren deutlich zu hohl klingen, ist das eigentlich störende eher das Schlagzeug: Hier wurde entweder getriggert, als gäbe es kein morgen, oder aber gleich ein Drum-Computer verwendet (richtig, nach einem kurzen Blick nach oben erinnern wir uns: Eine brauchbare Besetzungsliste, in der man derartiges nachsehen könnte, gibt es ja keine) – Feeling oder gar Atmosphäre kommt dabei ganz sicher nicht auf.
Aber gut, wollen wir bei einem Debüt-Album mal nicht so sein, man braucht ja auch noch Luft nach oben, um sich steigern zu können. Aber ganz ehrlich: Wenn hier nicht auch vom Songwriting her nächstes Mal etwas mehr kommt, sehe ich RÊX MÜNDI bereits jetzt wieder in der Versenkung der Durchschnittlichkeit und Belanglosigkeit verschwinden.
Wertung: 5 / 10