Review Serpentine Dominion – Serpentine Dominion

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2016
  • Spielart: Death Metal

Was haben Killswitch Engage, The Black Dahlia Murder und Cannibal Corpse gemeinsam? Musikalisch gesehen eigentlich nicht allzu viel, personell hingegen seit kurzem eine neue Supergroup: SERPENTINE DOMINION. Unter diesem Namen werfen Adam Dutkiewicz, Shannon Lucas und George „Corpsegrinder“ Fisher die Einflüsse aus den Bands, in denen sie spielen bzw. spielten, in den Schmelztiegel und geben so ihre ganz eigene Interpretation von melodischem Death Metal zum Besten. Dazu dann noch vom Corpsegrinder als nicht-religiös abgesegnete Texte aus der Feder von Jesse Leach, was soll da schiefgehen?

Auf dem selbstbetitelten Debüt knüppelt sich das Trio in feinster Brutalo-Manier durch sieben Songs (plus melancholisch-akustischem Intro und Zwischenspiel) zu insgesamt gerade mal 27 Minuten Spielzeit. Ja, ganz richtig, kaum einer der Tracks knackt jemals die Drei-Minuten-Marke und nein, Grindcore ist das trotzdem nicht. An Brutalität mangelt es SERPENTINE DOMINION jedoch nicht im Geringsten, wie der energetische Opener „The Vengeance In Me“ nach dem unerwartet melodischen Intro mit Nachdruck unter Beweis stellt. Alle drei Bandmitglieder sind in Höchstform: Der Corpsegrinder growlt und screamt erbarmungslos, Adam lässt in seinem Spiel sämtlichen Aggressionen, die in seiner Hauptband unangebracht wären, freien Lauf und Shannon beeindruckt einmal mehr mit seinem punktgenauen, hammerharten Drumming.
Die kurzen Tracks schlagen ein wie Granaten, es wimmelt nur so von halsbrecherischen Soli, brachialen Double-Bass- und Blast-Beat-Exzessen und wütendem Gebrüll. Vor allem die vereinzelten hohen Screams und die besonders tiefen Growls („Divide, Conquer, Burn And Destroy“) hauen ordentlich rein. Ja, sogar die seltenen Breakdown-Passagen wie gegen Ende von „Jagged Cross Legions“ sind weit mehr als nur plumpes Standard-Gekloppe, sondern erfüllen genau den für sie vorgesehenen Zweck, nämlich fett zu grooven.
Wer jetzt befürchtet, dass SERPENTINE DOMINION in ihrem musikalischen Blutrausch ganz die Melodik vergessen hätten, kann spätestens ab dem epischen Refrain von „Vanquished Unto Thee“ unbesorgt sein, hier werden nämlich keineswegs das letzte Mal packende Leads eingebaut. Der hier erstmals eingesetzte Klargesang klingt zwar durchaus kraftvoll und erweitert den Sound von SERPENTINE DOMINION um eine zusätzliche Facette, ist im Hinblick auf das Konzept der Supergroup jedoch eher überflüssig und im abschließenden „This Endless War“ sogar ein wenig störend, weil zu pathetisch. Sonst gibt es jedoch nichts zu bemängeln – Jammern auf hohem Niveau also.

SERPENTINE DOMINION machen auf ihrem ersten Album also keine Gefangenen. Die Platte ist kurz, prägnant und dynamisch, die drei Extrem-Musiker zeigen sich hier von ihrer besten Seite. Wer Lust auf einen Happen technisch anspruchsvollen, aber keinesfalls verkopften Death Metal hat, sollte hier unbedingt zuschlagen. Insbesondere bezüglich der Gitarren merkt man, dass die Supergroup tatsächlich gegründet wurde, um Ideen umzusetzen, die in der jeweiligen Hauptband keinen Platz hätten. Und genau so sollte es auch sein. Hoffentlich hört man in Zukunft noch mehr von den Dreien.

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Wertung: 8 / 10

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