Review Seven Steps To The Green Door – Step In 2 My World

Die deutsche Combo SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR schickt sich an, eines der variantenreichsten Rockalben des Jahres auf die Musikwelt loszulassen. Gegründet wurde das Septett von Marek Arnold, Keyboarder der Band Toxic Smile, mit der er im Prog-Underground schon von sich reden machen konnte. Doch wo sich seine Hauptband eher dem bombastischen Progmetal widmet, erforscht „Step In 2 My World“ ein wesentlich breiteres musikalisches Gebiet.

Auf ihrer zweiten Scheibe schaffen SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR das Kunststück, Pop, Progrock, Metal, Jazz, Funk und sogar Rap miteinander zu verbinden. Ihre Songs unterwerfen sich keinerlei Regeln und leben von der Experimentierfreunde, den wunderschönen Melodien und den verspielten Rhythmen, die dem Ohrwurmcharakter der Tracks allerdings zu keiner Zeit im Wege stehen. Als besonders kluger Schachzug erweist sich dabei der Einsatz von drei Gesangsstimmen: Anne Trautmann und ihre zwei männlichen Kollegen Lars Köhler und Ronny Grube teilen sich die Gesangspassagen untereinander auf. Dabei bewegen sich alle drei auf einem hohen Niveau, singen gefühlvoll und ausdrucksstark, egal ob sie solo oder gemeinsam auftreten. Marek Arnold sorgt mit progtypischen Keyboardklängen dafür, dass sich der Progrock-Fan von Beginn an wohlfühlt, während Gitarrist Andreas Gemeinhard sowohl harte Gitarrenriffs, als auch gefühlvolle Licks und ausufernde Soli spielt. Währenddessen legen Heiko Rehm und Ulf Reinhard ein zugleich grooviges wie komplexes Rhythmusfundament. Als besonderes Schmankerl präsentieren die Sieben gelegentlich auch Saxophon- und Klarinetttöne.

Egal ob bei epischen Pianopalladen („Melissa“), im Jazzrock-Club („My Lovely Mr. Singing Club“), auf dem Funk-Trip („Figures Out Of Clouds“) oder während des Psychedelic-Pink Floyd-Ausflugs („Moon Talks To Me“): SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR wissen, was sie tun – und das Ergebnis überzeugt. Die Songs sind rund, packend und tiefgehend.

Ihr Zweitling ist einer echter Tipp für alle Freunde gehobener Rockmusik. Melodie und Komplexität gehen Hand in Hand und ergänzen sich zu einem überaus stimmigen, runden Album, auf dem es durchgehend Highlights und keine Ausfälle zu verzeichnen gibt.Und: Es hat ein äußerst lustiges Ende!

Wertung: 9 / 10

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