Review Sikth – Opacities (EP)

(Mathcore/ Progressive Metal) Zwischen 2000 und 2008 brachten die australischen Grind/ Industrial-Death-Metaller The Berzerker fünf Alben auf den Markt, deren Inhalt ebenso wahnwitzig wie genial war. Die Franzosen von Whourkr experimentierten bis 2013 mit einem ähnlichen, noch diffuseren Klang und konnten als gutes Beispiel für die Frage dienen, ab wann Musik eigentlich nur noch Krach ohne Sinn und Verstand ist.

Die gleiche Frage dürfen sich die Engländer von SIKTH sicherlich regelmäßig stellen lassen, seitdem das Sextett um die Sänger Goodman und Hill ihr Debüt „The Trees Are Dead & Dried Out… Wait For Something Wild“ 2003 auf den Markt brachte, drei Jahre später gefolgt von „Death Of A Dead Day“. Darauf fand sich eine krude Mischung zwischen Progressive Metal, Hardcore und Mathcore, die maßgeblich mit der Ausbildung des Djent-Genre in Verbindung gebracht wird. Nur ein Jahr nach der Veröffentlichung ihres zweiten Albums lösten sich SIKTH auf, ehe es 2013 zur Reunion und schließlich ein Jahr später zum aktuellen Output „Opacities“ kam, einer sechs Tracks umfassenden EP.

Und auf dieser agieren die Engländer in einer solchen Hochform, als ob die Trennungszeit zum einwandfreien Ausloten ihres Klanges gedient habe. Bereits der Opener „Behind The Doors“ avanciert in kürzester Zeit zu einem Ohrwurm und wie sich beim Anspielen des zweiten Tracks herausstellt, ist er nicht der einzige auf „Opacities“. Sei es der stellenweise sehr konträre, aber doch stets perfekt aufeinander abgestimmte Zwiegesang von Goodman und Hill, das chaotisch anmutende Spiel der Saiten-Fraktion, welches erstaunlicherweise trotz abrupter Melodik-Wechsel immer eine gewisse Struktur erkennen lässt, oder das Drumming, das problemlos mit dem Abwechslungsreichtum, das SIKTH zu bieten haben, umgehen kann.

Ob Mathcore oder Technical Death Metal, musikalisches Wirrwarr oder eine klare Anordnung von Ideen: SIKTH überraschen auf „Opacities“ mit Songs, die hitverdächtiger nicht sein könnten, trotz oder gerade wegen ihrer ins Ohr gehenden Komplexität. Merkmale, die auf „The Trees Are Dead & Dried Out… Wait For Something Wild“ bereits erkennbar wurden, finden hier ihre ideale Ausformung und SIKTH, bitte: Löst euch nicht wieder auf, sondern bereichert die Musikwelt weiterhin mit euren Outputs!

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