Review Sikth – The Future In Whose Eyes

(Mathcore/ Progressive Metal) Die Discografie von SIKTH ist ebenso durcheinander wie die Musik der Briten selbst; neben drei Demos und vier EPs veröffentlichten die sechs Musiker erst in diesem Jahr ihre dritte Full-Length. „The Future In Whose Eyes“ stellt somit den längst überfälligen Nachfolger von „Death Of A Dead Day“ (2006) dar. Eingeleitet mit drei Vorab-Singles ist dieses Album mehr als nur der dritte Silberling, sondern auch das erste Studio-Album von SIKTH nach ihrer Wiedervereinigung vor vier Jahren. Mit der EP „Opacities“ (2015) haben sie diese bereits fulminant zelebriert und den Weg für „The Future In Whose Eyes“ mit besonders sperrigen Steinen zugebaut, denn die Qualität der EP müssen SIKTH erst einmal wieder erreichen und halten können.

Bereits der Opener „Vivid“ steigert sich zu einem typisch-verkorksten Hit, dessen Melodik im Refrain sofort im Gehörgang bleibt, ebenso wie „Golden Cufflinks“, ein verhältnismäßig geradliniger Track, und selbst wenn ein Song nicht nur durch den bemerkenswerten Zwiegesang oder dem komplexen Aufbau in der Erinnerung bleibt, ist es die Detailverliebtheit von SIKTH, wie in „No Wishbones“ oder „Ride The Illusion“, mit denen sie punkten. Dennoch: Die Melodik nimmt auf „The Future In Whose Eyes“ mehr Raum ein, die Riffs sind weniger herausfordernd als auf „Death Of A Dead Day“ und die Bass-Spuren grooven enorm; summa summarum ist die Hit-Dichte auf „The Future In Whose Eyes“ hoch, biedert sich zugleich aber mitnichten dem Hörer an.

Unklar, dass jemand ernsthaft daran zweifeln könnte, dass SIKTH die Qualität ihrer letzten Veröffentlichung erreichen könnten, denn nur, weil die Briten einige Jahre ruhten, verlernten sie nicht ihr Geschick, aus purem Chaos schmissige Hits zu kreieren. Im direkten Vergleich zum Vorgänger „Death Of A Dead Day“ fällt zwar auf, dass SIKTH in geordneteren Bahnen musizieren als bisher gewohnt, rückblickend betrachtet sogar so gering durcheinander, dass es fast ungewohnt ist.

Dennoch: Obgleich der Zugang zu SIKTHs drittem Album leichter möglich ist als zuvor, ist dieser Umstand eher damit zu begründen, dass die sechs Britten zuvor hochgratig verkopft und chaotisch agierten, anstatt zu behaupten, dass SIKTH ihren Biss verloren haben – diesen Vorwurf können die Briten mit Leichtigkeit in jedem ihrer Songs auf „The Future In Whose Eyes“ widerlegen. Kantig, verspielt und immer wieder mit einer neuen Überraschung im Gepäck treiben die Briten ihrer Hörerschaft vor sich her, nur selten ist dabei eine Verschnaufpause in „The Future In Whose Eyes“ eingeplant.

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Wertung: 9 / 10

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