Review Six Reasons To Kill – We Are Ghosts

Das Metalcore-Aushängeschild Mitteldeutschlands ist zurück. Die Rede ist von den Koblenzern SIX REASONS TO KILL, die vor etwas mehr als zwei Jahren von Massacre unter Vertrag genommen wurden und über dieses Label ihr Album „Architects Of Perfection“ veröffentlichten. Es folgten große Touren, unter anderem bei der letztjährigen Tour mit Samael und Keep Of Kalessin. Das neue Output der Band hört auf den schlichten Namen „We Are Ghosts“.

Wie schon der Vorgänger „Architects Of Perfection“ wurde „We Are Ghosts“ in den Kohlekeller-Studios bei Kristian Kohlmannslehner produziert – und das hört man am astreinen Sound des Albums! Daran, dass SIX REASONS TO KILL erneut ein astreines Album abgeliefert haben, wird von Beginn an kein Zweifel gelassen: Im das Album eröffnenden „The Damned“ legen die Koblenzer eine Mischung aus Melodic-Death-Leads, abwechslungsreichen Drums und einem melodischen Refrain vor, getoppt von einem coolen Solo. Darüber hinaus klingt Frontröhre Lars Tekolf wutgeladen wie eh und je und liefert auf Albumlänge eine fantastische Performance ab. Nachdem der Titeltrack „We Are Ghosts“ einen kleinen Dämpfer darstellt, weil er einfach abwechslungsarm und viel zu Mosh-lastig rüberkommt, schlägt das darauf folgende „Inked Inside“ ein wie eine Bombe: Das Lied verfügt über genau die gleichen Eigenschaften wie „The Damned“, inklusive einer emotionalen Mischung aus Clean-Gesang und Energie-geladenen High Pitch Vocals und killt von vorne bis hinten. SIX REASONS TO KILL schaffen es nicht nur, dieses gute Niveau zu halten, sondern schütteln noch weitere Asse aus dem Ärmel: Unter anderem die schleppende Death-Metal-Nummer „God Of The Dead“, „Betrayer“, das erst mit ungewohnten Thrash-Gitarren loslegt, und später von groovelastigem Uptempo-Metalcore-Gedresche in ein instrumentales Finish übergeht, das zunächst völlig überrascht und später dank seiner gefühlvollen Gitarrenmelodien eine Auszeit zum Genießen bietet. Großartig ist auch das langsame und Melodie-betonte „Catalyst“, welches ein uninspiriertes Instrumental und den nicht ganz so tollen Abschluss in Form von „F… Hipster“ mühelos aufwiegt.

SIX REASONS TO KILL zeigen auch mit diesem Album wieder, dass es auch für deutsche Bands eigentlich gar nicht so schwer ist, guten Metalcore abseits von Breakdown-Orgien zu spielen. Instrumentals, Abwechslung, Emotionen, ein paar nette Soli – all das, was man bei Metalcore-Bands so oft vermisst, kriegt man hier geboten.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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