Das dritte Album einer Band ist immer das schwierigste, heißt es oft. Für SOFY MAJOR war dies bereits bei Album Nummer zwei der Fall, da fast alle Aufnahmen und das gesamte Equipment der Band während des Wirbelsturms „Sandy“ zerstört wurden.
Das „Idolize“ dann doch noch zeitnah fertiggestellt werden konnte, verdanken die Franzosen der Hilfe einiger Musiker von der amerikanischen Ostküste, die der Band aushalfen. Der Veröffentlichung von „Idolize“ im Mai 2013 stand danach nichts im Wege, sodass es durchaus an der Zeit ist, sich diesem Werk zu widmen.
Bereits nach dem ersten Hördurchlauf wird klar, dass SOFY MAJOR für Noise Rock mit Hang zum Hardcore und eine kleine Vorliebe für Experimente stehen. Handwerklich geht das Trio dabei wirklich sehr solide zu Werke und jeder beweist, dass er sein Instrument beherrscht. Die Saitenfraktion dröhnt ungehobelt und rotzfrech aus den Boxen, wodurch sich erahnen lässt wie viel Potenzial in der Musik steckt. Aufgrund der Produktion gehen aber Schlagzeug und Gesang oft unter, sodass der Gesamteindruck durchwachsen ist. Die Drums wirken zuweilen viel zu lasch, was sich auf die Dynamik von „Idolize“ negativ auswirkt und der ansonsten gut dargebotene Gesang ist schlichtweg zu leise abgemischt worden. SOFY MAJORs recht temporeiches Spiel in Verbindung mit einem vernünftigen Ohr für passende Akzentuierungen lässt auf jeden Fall auf Besseres hoffen, sollte die Produktion stimmen. Stücke wie „Comment“, „Platini“ und „Frost Forward“ machen auf jeden Fall Hoffnung.
Sollte der „Idolize“-Nachfolger unter einem glücklicheren Stern geboren werden, dann könnte die Band vermutlich wirklich beeindrucken, diesem Silberling fehlt jedoch der nötige Feinschliff.
Wertung: 6.5 / 10