Review Sons Of Aeon – Sons Of Aeon

Aus dem finnischen Jyväskylä stammen SONS OF AEON. Das Line-Up liest sich wie eine All-Star-Band der dortigen Melodic-Death-/Doom-Szene, wurde die Band doch von Swallow-The-Sun-Drummer Pasi Pasanen gegründet und sind nebenbei auch noch die beiden Ghost-Brigade-Gitarristen und als Sänger Code-Of-Silence-Frontmann Tony Kaikkonen mit von der Partie.

Die hohen Erwartungen, die man mit diesen Namen verknüpft, wissen SONS OF AEON von der ersten Sekunde an zu erfüllen. Die selbstbetitelte Scheibe ist abwechslungsreich, im richtigen Maße mal hart, mal melodisch und stets auf einem hohen Niveau. Mitunter bauen SONS OF AEON ganz im Sinne der doomigen Swallow The Sun mit langsamen Instrumentalparts Stimmung auf, so im Opener „Faceless“, der ganze drei Minuten braucht, um richtig loszulegen und später zwar temporeich ist, aber noch nicht die großen Momente zu bieten hat. Das darauf folgende „Cold Waves“ steht als astreines Groove-Monster auch recht alleine im Kontext des Albums, worauf mit „Burden“ aber zum ersten Mal ein SONS-OF-AEON-Song folgt, den man als sinnbildlich für das ganze Album bezeichnen kann: In den Strophen werden typische, schwedische Gitarren aufgefahren, die im Refrain zu einem melodischen Feuerwerk kulminieren. Nach diesem Muster ist auch „Havoc & Catharsis“ gestrickt, in dem bis auf das Solo kurz vor Ende allerdings eher auf einen düsteren Touch Wert gelegt wird, ebenso wie in „Enemy Of The Souls“, das durchweg düster gehalten wird – in „Weakness“ sind keine großen Riffs, die für Begeisterung sorgen, sondern ein langes Instrumental, was letztendlich in ein emotionales Finish überleitet, in dem Sänger Kaikkonen sich die Seele aus dem Leib schreit.

Bei all dem hochwertigen Songmaterial muss man dennoch „Wolf Eyes“ hervorheben, das nochmal eine Stufe über den anderen neun Liedern steht: Nicht nur zünden die Riffs in den Strophen sofort, auch steigert man sich wieder zu einem fantastischen Ohrwurmrefrain, um das Ende mit hohen Single-Note-Riffs zu bestreiten, zumal Tony Kaikkonen mit seinem variablen Gesang auch hier wieder einiges zum Gänsehaut-Faktor beiträgt.

Mit „Black Sheep Process“ steht ein reines Instrumental am Ende des Albums, bei dem man sich richtig schwer tut, überhaupt Kritikpunkte zu finden: „Sons Of Aeon“ besitzt nicht nur einiges an Ohrwurmpotenzial, sondern hat auch für Freunde des finnischen Düstermetals und Liebhaber gemächlicherer, weniger intensiver Passagen einiges zu bieten („The Centre“) – das alles ist gleichzeitig sehr vielschichtig und in einer stimmigen Produktion verpackt.

Wertung: 9 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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