Review Split Heaven – The Devil’s Bandit

  • Label: Pure Legend
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Heavy Metal

Seit satten zehn Jahren sitzen die Mexikaner von SPLIT HEAVEN bereits im Sattel und veröffentlichen nun mit „The Devil’s Bandit“ Album Nummer drei, mit dem sie auf den Charme des (schwermetallischen) Desperados setzen, der, schwer bewaffnet, in den Sonnenuntergang zieht – allerdings hätte man sich auch jedes andere Sujet als Hintergrundfolie aussuchen können. Bis auf das Cover und das Bandfoto (Stilecht mit Hut und Patronengürtel) hat das Cowboy-Image keine Spuren hinterlassen. Musikalisch klingt „The Devil’s Bandit“ weit eher nach Deutschland als nach Südamerika.

Geboten wird auf insgesamt 9 Songs und einem durchaus gelungenem Intro stilbewusster, aber wenig aufregender Heavy Metal der klassischen Gangart und eben mit Anleihen an den in Deutschland geprägten Teutonenstahl. Dass SPLIT HEAVEN schon länger im Geschäft sind, merkt man der CD vor allem in technischer Hinsicht an; rhythmisch steht die Musik auf festem Fundament und auch die Gitarren, die einen ziemlich kratzigen Sound abbekommen haben, spielen sich gekonnt und treffsicher durch die gut 40 Minuten der Scheibe. Sänger Gian Carlo Farjat seinerseits setzt auf ein kräftiges, hohes Gesangsbild mit einem Hang zu exzessiver Schreierei. Kurz, das Quintett entfaltet das bekannte und bewährte Ensemble des klassischen Heavy Metals. Daran gibt es nichts auszusetzen, wenn man damit einige hörenswerte Stücke zustande bringt.

Leider klingt „The Devil’s Bandit“ so beliebig und austauschbar, dass es auch mit der erwähnten technischen Sicherheit im Rücken nur für ein recht mittelmäßiges Ergebnis reicht. Die gebotenen Songs sind strukturell und in puncto Melodieführung einfach nicht griffig genug, die Riffs knirschen häufig schon, so sehr liegt auf ihnen der Präriestaub vergangener Tage – ein Song wie „Right To Rule“ wurde wahrscheinlich schon 100 Mal aufgenommen. Zwar gelingen der Band hin und wieder einige coole und eingängige Momente (wie in „False Martyr“ oder „Diamond Gaze“), aber ansonsten ist „The Devil’s Bandit“ ein Album geworden, das im großen Stil am Hörer vorbeirauscht. Kein eigentlich schlechtes Album, aber eines, dessen Austauschbarkeit kaum Lust auf mehrmaliges Hören macht.

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Manuel Förderer

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