Review Styggelse – Heir Today – God Tomorrow

  • Label: Unexploded
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Black Metal

„Styggelse“, was auf Schwedisch so viel wie „Abscheulichkeit“ bedeutet, nennt sich die Formation, die mit „Heir Today – God Tomorrow“ ihr Debüt-Album vorlegt…
Ein negativer Begriff in einer skaninavischen Sprache, dazu ein etwas sparsames schwarz-weiß-Artwork mit zwei bockshörnigen Teufeln mit gekreuzten Dreizacken und einem recht durchschnittlichen Font-Logo – klingt alles, objektiv betrachtet, eher mäßig spannend.

Und in gewisser Art und Weise kommt es dann auch genau so: Mit kurzem Anlauf springen STYGGELSE dem Hörer hier nämlich, auf gut Deutsch gesagt, mit dem nackten Arsch ins Gesicht: Rotziger Black Metal steht auf dem Programm, roh, ungeschliffen, mit Zug und Groove, dennoch zumeist eher im Midtempo, zwar rockig, jedoch kein polierter pseudo Black’n’Roll, sodern eher im Sinne der ursprünglichen Wortbedeutung: Als „räudiger Bastard, abstammend von Black Metal und Rock“. Man fült sich an Tyrant erinnert, ein wenig an Capathrian Forest und nicht zu letzt Darkthrone die es in diesem Genre ja, das mag man nun als Kompliment sehen oder als bittere Ironie, in den Olymp geschafft haben. Vergleichsbands finden sich viele, ist es doch fast schon ein Genremerkmal, dass die Musik insgesamt eigentlich ganz nett anzuhören, aber alles in allem nichts besonderes ist.
Dabei muss aber auch gesagt werden, dass die Musiker dies offensichtlich durchaus im Hinterkopf behalten haben – und das meine ich wirklichpositiv. Denn dadurch, dass sie sich brav auf eine knappe halbe Stunde Material beschränkt haben, beginnt „Heir Today – God Tomorrow“ eigentlich erst dann wirklich zu langweilen, als es quasi schon wieder durch ist.

Schlecht ist das, was STYGGELSSE hier abliefern zwar durchaus nicht, sonderlich spannend finde ich es, zumindest auf Dauer, aber ehrlichgesagt auch nicht. Sympathisch ist bei all dem jedoch, dass die Band sich über den mäßigen Unterhaltungswert zwar sehr wohl im Klaren zu sein scheint, sich darüber allerdings offensichtlich auch nicht mehr Gedanken gemacht hat, als unbedingt nötig.
Herausgekommen ist dabei vielleicht nicht unbedingt ein aufregendes, aber zumindest aufrichtiges Album. Und so schließt sich der Kreis, passt doch auch das Artwork perfekt zu diesem Album… es ist nicht sonderlich spannend, aber der Band gefällts. Und das ist doch das Wichtigste.

Wertung: 6.5 / 10

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