Review Survivors Zero – CMXCIX

Wenn man den Namen Tapio Wilska hört, denkt man wohl unweigerlich zuerst an den in Lumpen gehüllten Troll, der bis vor einigen Jahren als Fronter von Fnntroll durch die Lande zog. Mit diesen haben SURVIVORS ZERO jedoch reichlich wenig – um nicht zu sagen: bis auf diese Personalie garnichts – zu tun, ist das Debütalbum der Truppe, bei der eben jener Wilska den Viersaiter schwingt, stilistisch eher im modernem Death Metal beheimatet:

„CMXCIX“ bietet dabei weit mehr als „bloß“ Death Metal, wie man ihn von tausenden anderen Kapellen kennt.. viel eher vereinen die Mannen um Bandgründer Sami Jämsén unterschiedliche Musikstile, um am Ende doch irgendwie bei Death Metal zu landen:
So fallen auch Vergleiche verhältnismäßig leicht, treffen allerdings stets nur auf kürzere Passagen und kleinere Elemente und Bausteine zu: Ob man nun an Lamb Of God oder Vader denken mag, an In Flames oder Hypocrisy – gänzlich falsch liegt man bei keiner der Genannten… gerade der Gesang, der zwischen Shouts und Growls abwechselt und sich so extrem vielseitig präsentiert, öffnet hier natürlich Tür und Tor für muntere Assoziationsspiele. Aber auch musikalisch ist die Band chamäleonesk vielseitig: Lange Gitarrensoli sind ebenso zu finden, wie simple Riffs mit viel Groove – moderne Elemente ebenso wie Old School-Passagen. Auch bezogen auf das Tempo sind die Songs sehr verschieden konzipiert… vongemäßigten Songs wie „I Bury Them Deeper“ bis hin zu schnellem Gebolze (beispielsweise schon im darauf folgenden Track „I Am The Gun“) fehlt es „CMXCIX“ an nichts, auch wenn das Hauptaugenmerk auf Midtempo-Feeling gelegt wurde.
Passend zum modernen Artwork, das mich an das von „United In Regret“ der US-Gitarren-Technikfetischisten Arsis erinnert, ist auch der Sound eher modern gehalten – vor allem die Gitarren klingen sehr „steril“, was aber gut zum Gesamtbild passt und so nicht weiter stört.

Von Brutaldeath über Melodic Death bis hin zu Neothrash: Die Spannweite, die SURVIVORS ZERO umfassen, könnte breiter kaum sein – dabei wirkt keines der Elemente fehl am Platz, statt dessen schaffen es die Finnen, einen sehr eigenen, abwechslungsreichen und dennoch nicht wild zusammengewürfelt wirkenden Stil umzusetzen. Wer sich für melodische Musik aus dem Hartmetall-Sektor erwärmen kann, sollte hier auf jeden Fall mal reinhören oder sich im Frühjahr 2010, wenn die Band im Vorprogramm von Hypocrisy durch die Lande zieht, ein Bild von ihren Live-Qualitäten machen.

Wertung: 8 / 10

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