Das Cover von "Anteinferno" von Thaurorod

Review Thaurorod – Anteinferno

Die finnischen Power Metaller THAUROROD standen mit ihrem Debüt „Upon Haunted Battlefields“ kurz vor dem Durchbruch, doch dann verließ Sänger Markku Kuikka die Band und die Finnen gerieten ins Schleudern. Drei Jahre später ist der Kahn offenbar wieder auf Kurs, denn die Truppe hat mit einem gewissen Andi Kravljaca einen neuen Frontmann an Bord genommen und veröffentlicht mit „Anteinferno“ ihr lang erwartetes zweites Album.

Dass die Finnen auf Album Nummer zwei das Rad und sich selbst genauso wenig neu erfinden würden, war von vornherein klar und so werden dem Hörer auf „Anteinferno“ zehn weitere Blaupausen für gepflegten Power Metal-Bombast geboten, die die ungeschriebenen Regeln des Genres in jeder Beziehung voll einhalten. Somit unterscheidet sich das zweite Album aus dem Hause THAUROROD musikalisch wenig bis nicht von seinem Vorgänger „Upon Haunted Battlefields“, was Fans der Band sicherlich glücklich machen wird. Die Finnen spielen einmal mehr eingängisten Power Metal, der zwar nicht ganz so schmalzig ausfällt wie bei Dragonforce, aber auch lange nicht so kraftvoll wie bei Gamma Ray.

Das hat durchaus seinen Reiz: Refrains wie der von „Overboard“ sind in jedem Fall eingängig, im treibenden „Victor“ oder auch „Path“ geht es für THAUROROD-Verhältnisse richtig zur Sache und das eher gediegene „Marked For Diablo“ ist in seiner poppigen Eingängigkeit irgendwie sympathisch. Der zehnminütige Titeltrack wird zwar von einem reichlich peinlichen Hörspiel in bester Rhapsody-Of-Fire-Tradition eingeleitet, aber auch das gab es schon auf dem Vorgänger. Gehört also dazu. Wie schon auf „Upon Haunted Battlefields“ leben auch die Songs von „Anteinferno“ von ebenso simplen wie effektiven Melodien, die sich sofort in den Gehörgang schrauben und so finden sich auf dieser Platte mehr als genug davon.

Hinzu kommt das atemberaubende Gitarrenspiel von Leadgitarrist Emil Pohjalainen, der die Songs einmal mehr mit seinem begnadeten Gefrickel anreichert und den Sound der Finnen so von der Konkurrenz abzuheben weiß. Bei allem, was im Hause THAUROROD beim Alten geblieben ist, gibt es doch eine erhebliche Neuerung: Sänger Andi Kravljaca. Der kann zweifelsohne singen, unterscheidet sich jedoch von seinem Vorgänger durch seine weibliche Stimmfärbung. Wo Markku Kuikka mit seinem Teils rockigen Organ zu überzeugen wusste, ist der Neuzugang stellenweise kaum von einer Frau zu unterscheiden. Daran kann man sich freilich gewöhnen, eingangs macht dieser Bruch allerdings stutzig.

Fans der Finnen werden von „Anteinferno“ kaum enttäuscht werden, denn THAUROROD sind ihrem auf „Upon Haunted Battlefields“ eingeführten Sound weitestgehend treu geblieben. Neuzugang Andi Kravljaca ist in seiner femininen Stimmlage zwar anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, verfügt aber unüberhörbar über großes Talent und macht bei seinem Einstand eine ziemlich gute Figur. Neustart: Geglückt.

Wertung: 7 / 10

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