Review The Doomsayer – Fire. Everywhere.

Wenn es nach den Kritikern geht, dann ist Metalcore seit mindestens fünf oder sechs Jahren bereits tot, jedoch gibt es immer wieder Bands, die dem Genre im klassischen Sinne treu geblieben sind. THE DOOMSAYER gehören definitiv dazu.

Die vier Herren aus Italien, welches ja vornehmlich für seinen kitschbeladenen Power Metal bekannt ist, orientieren sich sehr nahe an den klassischen Metalcore-Wurzeln und streuen nur vereinzelt ein paar modernere Elemente ein. So muss der Hörer sich nicht lange mit irgendwelchen Technobeats beschäftigen oder unüberschaubare Gitarrenläufe ertragen. Es geht einfach geradeaus und nur vereinzelt werden elektronische Spielereien unternommen. Hier haben THE DOOMSAYER, im Gegensatz zu vielen anderen Kapellen, sehr gutes Augenmaß bewiesen. Da Italiener scheinbar aber nicht ohne Keyboard leben können, wird auf „Fire. Everywhere.“ auch nicht darauf verzichtet und wieder erwarten ist es eine gute Entscheidung, denn die Jungs nutzen es effektiv zur Schaffung dezenter Klangflächen und belassen die Metalcore-Wurzeln im Zentrum der Scheibe.
So ist „I Am History“ ein Hassbatzen, der sich gewaschen hat und dem Hörer, mit deutlicher Hardcorenote versehen, um die Ohren fliegt. Der Song besitzt keinen Ballast in Form von Klargesang oder übermäßigen Lead-Gitarren-Orgien, sondern zeichnet sich einfach durch ordentliches Tempo und genau richtig platzierte Breakbeats aus. Über den Titelsong „Fire. Everywhere.“ lässt sich Ähnliches sagen, auch wenn es hier etwas melodischer zu Werke geht und man einen kleinen Sing-Along-Part eingebaut hat. Mit „Echoes“ beweisen THE DOOMSAYER dann, dass man auch anders kann. Der Song besticht durch sehr schön platzierte Keyboards und erhält hierdurch eine großartige Dichte.
Leider gibt es auf „Fire. Everywhere.“ aber auch eine große Schwäche, nämlich den klaren Gesang. Dieser macht aus den an sich starken „The Eternal Self“ und „Diamonds“ fast eine Strapaze. Die cleanen Vocals sind unheimlich dünn und kraftlos, aber vor allem sind sie schief. Selbst die gute Produktion des Albums konnte hier nicht helfen.

Somit bleibt am Ende ein drei Viertel Album zurück, welches sehr stark geworden ist und dem Hörer viel Spaß bereitet. Das andere Viertel des Albums besteht dagegen aus schlechtem Gesang und einem fraglichen Zwischenspiel. Hoffentlich arbeiten THE DOOMSAYER an diesen Schwächen, um mit dem nächsten Album einen echten Kracher bieten zu können. So sehr es der Band zu gönnen wäre, aber für „Fire. Everywhere.“ kann es, aufgrund der letzten zwei Songs, keine Top-Bewertung geben.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Christoph Ilius

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