Review The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble – The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble (Re-Release)

Freunden der düsteren, experimentellen Musik dürften THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE vielleicht ein Begriff sein – gibt es die Band, die sich damals zusammenfand, um Stummfilme zu vertonen, doch seit mehr als zehn Jahren. 2006 veröffentlichte man das erste, selbstbetitelte Album, „The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble“, zwei weitere sollten bis zum heutigen Tag folgen. Da „The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble“ mittlerweile rar geworden ist, haben sich Denovali dazu entschlossen, das gute Stück nun in neuem Layout wieder aufzulegen: Dabei wird der Rerelease nicht nur auf CD erscheinen, sondern erstmals auch auf Vinyl – was bei dieser Art Musik sicher nicht verkehrt ist.

Das Debüt-Album dem Hause TKDE, wie sich die Truppe gerne mal abkürzt, punktet dabei vor allem mit für das Genre überraschender Eingängigkeit: Während die späteren Werke alles in allem weitläufiger, getragener und ruhiger angelegt sind, wird hier auch mal ein etwas schnelleres Motiv benutzt und gerne auch über eine längere Zeit wiederholt. Doch wer nun ein monotones vor sich hin-mäandern erwartet, irrt – werden die Wiederholungen doch durch unzählige Effekte, Geräusche und Klänge, von elektronisch bis percussiv, untermalt und abwechslungsreich gestaltet.
So bleibt das bis auf „March Of The Swine“ komplett instrumental gehaltene Album stehts spannend und bietet dem Hörer stets neue Eindrücke, entfaltet auf der anderen Seite jedoch, gerade in den Bass/Posaune/Schlagzeug-Parts, auch gerne mal einen jazzigen Groove, wie man ihn von den späteren Veröffentlichungen der Band in merklich stärkerer Ausprägung finden kann.
Erweitert um eine vielfältige Klangwelt aus elektronischen Beats und analog-instrumental erzeugten Geräuschen ergibt sich so ein Gesamtkunstwerk, das es wahrlich in sich hat: So entwickelt sich hier eine sehr eigene, spezielle Atmosphäre, die vielleicht noch nicht mit der gleichen Leichtigkeit behände mit dem Hörer spielt, wie meinetwegen die der „Here Be Dragons“-EP, jedoch auf ihre ganz eigene, bisweilen etwas kauzig-verschrobene Art zu begeistern weiß.
Wo andere Bands auf ihren Debüt-Alben noch reichlich herumeiern, ist bereits der Erstling von THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE schlichtweg beeindruckend. Denkt man, man habe das Werk nach einigen Durchgängen halbwegs erfasst, muss man einige Durchläufe später schon wieder feststellen, dass es hier immernoch unendlich viel zu entdecken gibt.Für Fans mit Faible für Details eine wahre Fundgrube!

Wertung: 8.5 / 10

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