Review Throne Of Katarsis – Helvete: Det Iskalde Mørket

  • Label: Candlelight
  • Veröffentlicht: 2009
  • Spielart: Black Metal

Pünktlich zu Frühlingsbeginn sorgen zwei norwegische Finsterlinge dafür, dass uns auch ja nicht allzu sonnig ums Gemüt wird – und schmeißen einen arschkalten Hassbrocken auf den Markt, der es in sich hat. „Helvete – Det Iskalde Mørket“ heißt das gute Stück und beinhaltet klirrenden Schwarzmetall der alten Schule.

Schon bei den ersten Klängen von „The Winds of Blasphemy“ fällt einem da sofort eine Band ein: Satyricon. Genauer gesagt, Satyricon zu Zeiten ihres damals noch sehr klassischen Frühwerkes „Dark Medieval Times“. Das liegt in erster Linie daran, dass Goldkehlchen Grimnisse eine überraschende stimmliche Ähnlichkeit mit Satyr hat und obendrein auch noch die gleichen inflationären Halleffekte nutzt wie der Schwarzheimerkollege auf dessen Debütwerk. Aber auch der schneidende, fiese, von Hall verwaschene Gitarrensound klingt, als hätten sich THRONE OF KATARSIS in den Aufnahmepausen von „Dark Medieval Times“ ins Studio geschlichen und ihr eigenes Album heimlich mit den gleichen Soundeinstellungen eingezimmert.

Die Werke der beiden norwegischen Zweiergespanne (Ja, sie haben sogar beide die gleiche klassische „Ich singe und schreddere, du trommelst“-Besetzung) unterscheiden sich aber vor allem darin, dass Throne of Katarsis weniger folkloristische Elemente nutzen und noch um einiges rasender und finsterer zu Werke gehen als damals Satyricon. Zusätzliche Schauer werden einem außerdem durch den Trance-artigen, beschwörenden Klargesang von Grimnisse über den Rücken gejagt. Das gilt vor allem für die sakralen Chöre am Anfang des 17-minütigen Titeltracks, der mit diabolischen Ambient-Effekten und gruseligen, nicht klar zuzuordnenden Hintergrundgeräuschen endet. Dies wird im Rausschmeißer „Summoning the Horns“ gleich weitergeführt, in der man von Ferne, aus irgendwelchen tiefen Katakomben, das Gemurmel einer schwarzen Messe vernimmt, auf das brutales Geschredder und Gekeife folgt. Das Album endet mit wunderschönen, klassischen Akustikgitarren voller atmosphärischer Tiefe.

Ein Black Metal-Album, wie es sein sollte also. Kalt, finster, hasserfüllt und beunruhigend. Gut, manchmal bedient sich die Band doch etwas arg bei ihren Vorbildern. Wenn „The Darkest Path“ etwa fast genau so beginnt wie Burzums „Gebrechlichkeit II“ und später auch noch „Walk the Path of Immortality“ geschrien wird (Satyricons „Shadowthrone“ lässt grüßen…), dann wird es doch etwas grenzwertig. Aber wir wollen Throne of Katarsis nicht anders bewerten als Bathory – Quorthon hat sich auch bei Venom bedient wie blöd und seine Musik ist trotzdem großartig. So will ich auch hier ein Auge zukneifen und 9 Punkte vergeben.

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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