Review Throne Of Katarsis – Ved Graven

  • Label: Candlelight
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Black Metal

Wenn ein Tag musikalisch schwierig begonnen hat, setzt man irgendwann Hoffnungen in Dinge, die man unter normalen Umständen als schlechte Omen interpretieren würde. So zum Beispiel das Artwork der neuen THRONE OF KATARSIS-Scheibe: Schwarz, rot und weiß, ein Grab, ein Kreuz, ein Schnörkel-Schriftzug. Mehr als in seiner Relevanz fragwürdiger 08/15 Black Metal kommt hier vermutlich nicht bei raus, aber vielleicht ist es ja zumindest gut gemacht.

THRONE OF KATARSIS geben sich tatsächlich Mühe. Also nicht dabei, für sich genommen gut zu sein, aber immerhin dabei, frappierend an die Idole, in diesem Fall wohl primär alte Darkthrone und Mayhem, zu erinnern. Das gelingt, vom peinlichen Einsatz einer Kirchenorgel in „Av Dypets Kulde“ abgesehen, auch gar nicht mal schlecht. Zwischen klassischem, sturem Geholze gibt es auch mal doomige Passagen und „Åpne Alle Sår“ sorgt als repetitives, gemächliches, gitarrenbasiertes Instrumental sogar für beklemmende Stimmung – ein kleines Highlight auf dem Album.
„Ved Graven“ ist, mehr Beschreibung braucht es eigentlich nicht, kompetent gemachter norwegischer True Black Metal, für sich genommen sehr stimmig umgesetzt und in der Lage, weiter als vier Takte vorauszudenken. Eben das ist es auch, was THRONE OF KATARSIS (zumindest ein bisschen) von der typischen, hirnlosen Prügel-Black Metal Combo abhebt: Ein bisschen Konzept in seine 48 Minuten Album zu bringen, ein bisschen Songwriting, ein paar Hintergedanken. Mehr ist es doch gar nicht, was aus dem Stumpfsinn Atmosphäre werden lässt.

Dass an den Spirit der frühen 90er heutzutage nur noch sehr begrenzt angeknüpft werden kann, das ist auch in diesem Fall klar, aber THRONE OF KATHARSIS tun definitiv ihr bestes. Ein Album irgendwo zwischen „A Blaze In The Northern Sky“ und „De Mysteriis Dom Sathanas“, die selbe Kellerproduktion, die selben Stilmittel, nur ein Klecks Inspiration weniger.
„Ved Graven“ ist seine Anschaffung mehr als wert, gerade im Vergleich zu dem, was dem True Black Metal-Sumpf heutzutage sonst noch so entsteigen darf. Überraschend, angesichts der nicht unbedingt vielversprechenden Optik und des doch reichlich ausgereizten Stils.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Marius Mutz

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