Review To The Rats And Wolves – Dethroned

Aus dem Herzen des Ruhrgebiets kommen TO THE RATS AND WOLVES, gestärkt durch den neuen Deal mit Arising Empire/Nuclear Blast und präsentieren ihr zweites Studioalbum „Dethroned“.  Vor allem das oft gelobte Debüt „Neverland“ sowie zahlreiche Shows, die die sechs Musiker bis nach Japan führten und die Mischung aus Electro und Metalcore lassen hohe Erwartungen entstehen. Können die Essener diese mit „Dethroned“ also erfüllen?

So erinnern das Artwork und die Bandfotos im beiliegenden Booklet stark an die Suicide Squad in einer futuristischen Umgebung, deren Bösewichte quasi zum Heldsein gezwungen werden. Ganz so bösartig wirken TO THE RATS AND WOLVES im Eröffnungstitel „Riot“ dann aber nicht. Auf Screams wird nur partiell zurückgegriffen, vielmehr dominiert Klargesang in höheren Tonlagen und gelegentlich kraftvolle Einschübe. Die Techno-Schlagseite tritt aber schon hier dominant zu Tage, jedoch werden die Metal-Anteile davon nicht gnadenlos überlagert. Insgesamt scheint die Band ein gutes Gespür für filigrane Melodien und Ohrwurm-verdächtige Refrains zu haben („The Game“, „Prototype“). Die Musik des Essener Sechsergespanns schlägt den Bogen zwischen stadionverdächtigem Alternative Rock, brachialem Core und energetischen Electro-Passagen nahezu spielerisch. Die Erfahrung der letzten Jahre macht sich hier deutlich bemerkbar.

Kleinere Details lockern die Songstrukturen, die sich oft im Grundsatz sehr ähnlich sind, immer wieder auf: Sei es höhnisches Gelächter am Ende des Titelsongs oder Vocoder-Einsatz im Intro von „Knights Of Decay“. Gerade die mitreißende Art der vorgetragenen Songs verhindert das Aufkommen von Langeweile sehr gekonnt. Auch an guter Produktion mangelt es dem Studioalbum nicht, da war der Gang zu einem renommierten Label sicherlich der richtige Schritt. Den einzelnen Elementen wird genug Raum zur Entfaltung angeboten, dennoch vermischen sie sich auch zu einer homogenen Musikmasse, die auf nichts von alledem verzichten kann oder sollte. Mit knapp 46 Minuten Spieldauer, die zwei Bonus-Songs eingerechnet, konnte mit dem zweiten Wurf auch eine annehmbare Länge erzielt werden.

Spaß und Energie sind die beiden wichtigsten Faktoren, die „Dethroned“ zu dem spannenden Album machen, das es ist. Ersteren hat man beim Hören vermehrt, ohne dass die Songs zu unnötigem Klamauk verkommen. Zweitere versprühen TO THE RATS AND WOLVES auf eine starke Art und Weise, haben ihre Fähigkeiten und das Zusammenspiel aus Metalcore und Techno nochmal verfeinern können. Auch für ein Publikum hinter dem Core-Tellerrand könnte dieses Zweitwerk daher von Interesse sein.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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